RAID1: Geglückter Austausch einer ausgefallenen Festplatte – Test und Wiederherstellung
Simulieren Sie einen Festplattenausfall, übernehmen Sie die Partitionstabelle von der funktionierenden Platte, löschen Sie alte RAID-Header, fügen Sie die neue Platte zum Array hinzu und warten Sie, bis die Synchronisation abgeschlossen ist. Installieren Sie abschließend den Bootloader auf beiden Festplatten.
9 Testing
Nun simulieren wir einen Festplattenausfall. Es ist egal, ob Sie hier /dev/hda oder /dev/hdb wählen. In diesem Beispiel gehen wir davon aus, dass /dev/hdb ausgefallen ist.
Um den Ausfall zu simulieren, können Sie das System herunterfahren und /dev/hdb ausbauen oder Sie entfernen die Platte (soft) wie hier gezeigt:
mdadm --manage /dev/md0 --fail /dev/hdb1
mdadm --manage /dev/md1 --fail /dev/hdb5
mdadm --manage /dev/md2 --fail /dev/hdb6
Dann entfernen Sie die Partitionseinträge aus dem Array:
mdadm --manage /dev/md0 --remove /dev/hdb1
mdadm --manage /dev/md1 --remove /dev/hdb5
mdadm --manage /dev/md2 --remove /dev/hdb6
Fahren Sie das System herunter:
shutdown -h now
Setzen Sie anschließend eine neue /dev/hdb ein (wenn Sie /dev/hda simuliert haben, tauschen Sie physisch die Laufwerke so, dass das neue Laufwerk als /dev/hdb verbunden wird) und starten Sie das System neu. Es sollte ohne Probleme starten.
Führen Sie nun aus:
cat /proc/mdstat
Sie sollten ein degradiertes Array sehen:
[root@server1 ~]# cat /proc/mdstat
Personalities : [raid1]
md1 : active raid1 hda5[0]
417536 blocks [2/1] [U_]
md0 : active raid1 hda1[0]
176576 blocks [2/1] [U_]
md2 : active raid1 hda6[0]
4642688 blocks [2/1] [U_]
unused devices:
[root@server1 ~]#
Die Ausgabe von
fdisk -l
sollte wie folgt aussehen:
[root@server1 ~]# fdisk -l
Disk /dev/hda: 5368 MB, 5368709120 bytes
255 heads, 63 sectors/track, 652 cylinders
Units = cylinders of 16065 * 512 = 8225280 bytes
Disk identifier: 0x00000000
Device Boot Start End Blocks Id System
/dev/hda1 * 1 22 176683+ fd Linux raid autodetect
/dev/hda2 23 652 5060475 5 Extended
/dev/hda5 23 74 417658+ fd Linux raid autodetect
/dev/hda6 75 652 4642753+ fd Linux raid autodetect
Disk /dev/hdb: 5368 MB, 5368709120 bytes
16 heads, 63 sectors/track, 10402 cylinders
Units = cylinders of 1008 * 512 = 516096 bytes
Disk identifier: 0x00000000
Disk /dev/hdb doesn't contain a valid partition table
Disk /dev/md2: 4754 MB, 4754112512 bytes
2 heads, 4 sectors/track, 1160672 cylinders
Units = cylinders of 8 * 512 = 4096 bytes
Disk identifier: 0x00000000
Disk /dev/md2 doesn't contain a valid partition table
Disk /dev/md0: 180 MB, 180813824 bytes
2 heads, 4 sectors/track, 44144 cylinders
Units = cylinders of 8 * 512 = 4096 bytes
Disk identifier: 0x00000000
Disk /dev/md0 doesn't contain a valid partition table
Disk /dev/md1: 427 MB, 427556864 bytes
2 heads, 4 sectors/track, 104384 cylinders
Units = cylinders of 8 * 512 = 4096 bytes
Disk identifier: 0x00000000
Disk /dev/md1 doesn't contain a valid partition table
[root@server1 ~]#
Partitionstabelle von /dev/hda nach /dev/hdb kopieren
Kopieren Sie die Partitionstabelle von der funktionierenden Platte auf die neue Festplatte:
sfdisk -d /dev/hda | sfdisk --force /dev/hdb
Beispielausgabe:
[root@server1 ~]# sfdisk -d /dev/hda | sfdisk --force /dev/hdb
Warning: extended partition does not start at a cylinder boundary.
DOS and Linux will interpret the contents differently.
Checking that no-one is using this disk right now ...
OK
Disk /dev/hdb: 10402 cylinders, 16 heads, 63 sectors/track
sfdisk: ERROR: sector 0 does not have an msdos signature
/dev/hdb: unrecognized partition table type
Old situation:
No partitions found
New situation:
Units = sectors of 512 bytes, counting from 0
Device Boot Start End #sectors Id System
/dev/hdb1 * 63 353429 353367 fd Linux raid autodetect
/dev/hdb2 353430 10474379 10120950 5 Extended
/dev/hdb3 0 - 0 0 Empty
/dev/hdb4 0 - 0 0 Empty
/dev/hdb5 353493 1188809 835317 fd Linux raid autodetect
/dev/hdb6 1188873 10474379 9285507 fd Linux raid autodetect
Warning: partition 1 does not end at a cylinder boundary
Successfully wrote the new partition table
Re-reading the partition table ...
If you created or changed a DOS partition, /dev/foo7, say, then use dd(1)
to zero the first 512 bytes: dd if=/dev/zero of=/dev/foo7 bs=512 count=1
(See fdisk(8).)
[root@server1 ~]#
Alte RAID-Header löschen und neue Platte ins Array aufnehmen
Entfernen Sie eventuelle Reste einer alten RAID-Konfiguration von /dev/hdb:
mdadm --zero-superblock /dev/hdb1
mdadm --zero-superblock /dev/hdb5
mdadm --zero-superblock /dev/hdb6
Fügen Sie dann die Partitionen der neuen Festplatte dem RAID-Array hinzu:
mdadm -a /dev/md0 /dev/hdb1
mdadm -a /dev/md1 /dev/hdb5
mdadm -a /dev/md2 /dev/hdb6
Schauen Sie erneut in /proc/mdstat:
[root@server1 ~]# cat /proc/mdstat
Personalities : [raid1]
md1 : active raid1 hdb5[2] hda5[0]
417536 blocks [2/1] [U_]
resync=DELAYED
md0 : active raid1 hdb1[1] hda1[0]
176576 blocks [2/2] [UU]
md2 : active raid1 hdb6[2] hda6[0]
4642688 blocks [2/1] [U_]
[===========>.........] recovery = 59.9% (2784512/4642688) finish=7.5min speed=4076K/sec
unused devices:
[root@server1 ~]#
Warten Sie, bis die Synchronisation abgeschlossen ist:
[root@server1 ~]# cat /proc/mdstat
Personalities : [raid1]
md1 : active raid1 hdb5[1] hda5[0]
417536 blocks [2/2] [UU]
md0 : active raid1 hdb1[1] hda1[0]
176576 blocks [2/2] [UU]
md2 : active raid1 hdb6[1] hda6[0]
4642688 blocks [2/2] [UU]
unused devices:
[root@server1 ~]#
Bootloader installieren
Starten Sie das grub-Interface und installieren Sie den Bootloader auf beiden Festplatten. Beispielinteraktion:
grub
Dann im grub-Prompt:
root (hd0,0)
setup (hd0)
root (hd1,0)
setup (hd1)
quit
Das war’s. Sie haben erfolgreich eine ausgefallene Festplatte in Ihrem RAID1-Array ersetzt.
Checkliste für Systemadministratoren
- Vorbereitungen
- Backup aktueller Konfigurationen prüfen (mdadm.conf, /etc/fstab).
- Ursachenanalyse: Ist die Platte physisch oder nur offline?
- Während des Austauschs
- Degrade simulieren (fail/remove) oder Laufwerk physisch entfernen.
- Neue Harddisk einbauen und Partitionstabelle kopieren.
- Alte RAID-Superblöcke mit mdadm –zero-superblock entfernen.
- Neue Partitionen mit mdadm -a hinzufügen.
- Synchronisation in /proc/mdstat überwachen.
- Nach dem Austausch
- Bootloader auf beiden Laufwerken installieren.
- RAID-Status und SMART-Werte prüfen.
- Dokumentation aktualisieren und Vorfall abschließen.
Kriterien bei Annahme
- Alle betroffenen md-Devices zeigen [UU] in /proc/mdstat.
- Kein Datenverlust im getesteten Filesystem (Stichprobe von Dateien).
- System bootet korrekt von beiden Festplatten.
- mdadm -D /dev/mdX zeigt beide Laufwerke als active und clean.
Fehlerbehebung — wenn es nicht funktioniert
- Partitionstabelle nicht geschrieben: Prüfen Sie sfdisk-Ausgaben und dmesg auf I/O-Fehler.
- Platte erscheint nicht als /dev/hdb: Überprüfen Sie Kabel, Stromversorgung und BIOS/UEFI.
- Synchronisation bleibt hängen: Kontrollieren Sie syslog/kern.log auf I/O-Fehler, prüfen Sie SMART-Status (smartctl).
- Bootloader-Probleme: Prüfen Sie device.map, stellen Sie sicher, dass die richtigen hd-Nummern benutzt werden, oder installieren Sie grub per Live-System neu.
Wichtiger Hinweis: Wenn mehrere Fehler auftreten oder SMART Fehler meldet, ersetzen Sie die Hardware erneut und prüfen Sie den Controller.
Cheat Sheet: Wichtige Befehle
- Festplatte als ausgefallen markieren:
- mdadm –manage /dev/mdX –fail /dev/sdY1
- Partitionstabelle kopieren:
- sfdisk -d /dev/source | sfdisk –force /dev/target
- RAID-Header löschen:
- mdadm –zero-superblock /dev/sdY1
- Platte zum Array hinzufügen:
- mdadm -a /dev/mdX /dev/sdY1
- RAID-Status prüfen:
- cat /proc/mdstat
- mdadm -D /dev/mdX
- Bootloader (grub) installieren:
- grub -> root (hd0,0) ; setup (hd0) ; root (hd1,0) ; setup (hd1) ; quit
Ressourcen
- The Software-RAID Howto: http://tldp.org/HOWTO/Software-RAID-HOWTO.html
- Mandriva: http://www.mandriva.com
Zusammenfassung
Sie haben gelernt, wie man einen Festplattenausfall in einem RAID1-Setup simuliert, die Partitionstabelle kopiert, alte RAID-Header entfernt, eine neue Platte zum Array hinzufügt und die Synchronisation überwacht. Abschließend installieren Sie den Bootloader auf beiden Disks, um Wiederherstellbarkeit sicherzustellen.
Wichtig: Prüfen Sie stets Hardwarezustand und Logs, bevor Sie in produktiven Systemen Änderungen durchführen.
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