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RAID1 auf Fedora 8: /dev/sda vorbereiten und GRUB anpassen

3 min read Systemadministration Aktualisiert 01 Oct 2025
RAID1 auf Fedora 8: /dev/sda & GRUB vorbereiten
RAID1 auf Fedora 8: /dev/sda & GRUB vorbereiten

7 Vorbereitung von /dev/sda

Wenn alles gut gelaufen ist, sollten Sie jetzt /dev/md0 und /dev/md2 in der Ausgabe von

df -h

sehen:

[root@server1 ~]# df -h  
Filesystem            Size  Used Avail Use% Mounted on  
/dev/md2              4.4G  2.4G  1.8G  58% /  
/dev/md0               99M   15M   80M  16% /boot  
tmpfs                 185M     0  185M   0% /dev/shm  
[root@server1 ~]#

Die Ausgabe von

cat /proc/mdstat

sollte etwa so aussehen:

[root@server1 ~]# cat /proc/mdstat  
Personalities : [raid1] [raid6] [raid5] [raid4]  
md0 : active raid1 sdb1[1]  
      104320 blocks [2/1] [_U]  
  
md1 : active raid1 sdb2[1]  
      513984 blocks [2/1] [_U]  
  
md2 : active raid1 sdb3[1]  
      4618560 blocks [2/1] [_U]  
  
unused devices:   
[root@server1 ~]#

Nun müssen wir die Partitions-Typen der drei Partitionen auf /dev/sda ebenfalls auf “Linux raid autodetect” ändern:

fdisk /dev/sda

Beispiel-Session:

[root@server1 ~]# fdisk /dev/sda

Geben Sie nacheinander die folgenden Kommandos ein (m für Hilfe):

Command (m for help): <-- t  
Partition number (1-4): <-- 1  
Hex code (type L to list codes): <-- fd  
Changed system type of partition 1 to fd (Linux raid autodetect)

Command (m for help): <-- t  
Partition number (1-4): <-- 2  
Hex code (type L to list codes): <-- fd  
Changed system type of partition 2 to fd (Linux raid autodetect)

Command (m for help): <-- t  
Partition number (1-4): <-- 3  
Hex code (type L to list codes): <-- fd  
Changed system type of partition 3 to fd (Linux raid autodetect)

Command (m for help): <-- w  
The partition table has been altered!
Calling ioctl() to re-read partition table.  
Syncing disks.  
[root@server1 ~]#

Wichtig: Nach dem Schreiben der Partitionstabelle prüfen Sie mit partprobe oder einem Reboot, ob das System die neue Tabelle korrekt erkannt hat. Auf produktiven Systemen planen Sie dieses Vorgehen in Wartungsfenstern ein.

Jetzt können Sie /dev/sda1, /dev/sda2 und /dev/sda3 zu den jeweiligen RAID‑Arrays hinzufügen:

mdadm --add /dev/md0 /dev/sda1  
mdadm --add /dev/md1 /dev/sda2  
mdadm --add /dev/md2 /dev/sda3

Sehen Sie anschließend erneut in /proc/mdstat nach:

cat /proc/mdstat

Sie sollten nun die Synchronisation der Arrays sehen:

[root@server1 ~]# cat /proc/mdstat  
Personalities : [raid1] [raid6] [raid5] [raid4]  
md0 : active raid1 sda1[0] sdb1[1]  
      104320 blocks [2/2] [UU]  
  
md1 : active raid1 sda2[0] sdb2[1]  
      513984 blocks [2/2] [UU]  
  
md2 : active raid1 sda3[2] sdb3[1]  
      4618560 blocks [2/1] [_U]  
      [=====>...............]  recovery = 29.9% (1384256/4618560) finish=2.3min speed=22626K/sec  
  
unused devices:   
[root@server1 ~]#

Tipp: Führen Sie watch cat /proc/mdstat aus, um die Fortschritte laufend zu beobachten. Um watch zu beenden, drücken Sie STRG+C.

Warten Sie, bis die Resynchronisation abgeschlossen ist. Die fertige Ausgabe sieht dann so aus:

[root@server1 ~]# cat /proc/mdstat  
Personalities : [raid1] [raid6] [raid5] [raid4]  
md0 : active raid1 sda1[0] sdb1[1]  
      104320 blocks [2/2] [UU]  
  
md1 : active raid1 sda2[0] sdb2[1]  
      513984 blocks [2/2] [UU]  
  
md2 : active raid1 sda3[0] sdb3[1]  
      4618560 blocks [2/2] [UU]  
  
unused devices:   
[root@server1 ~]#

/etc/mdadm.conf aktualisieren

Nachdem die Arrays vollständig synchronisiert sind, aktualisieren Sie die mdadm Konfigurationsdatei:

mdadm --examine --scan > /etc/mdadm.conf

/etc/mdadm.conf sollte nun etwa so aussehen:

cat /etc/mdadm.conf

| ARRAY /dev/md0 level=raid1 num-devices=2 UUID=2848a3f5:cd1c26b6:e762ed83:696752f9 ARRAY /dev/md1 level=raid1 num-devices=2 UUID=8a004bac:92261691:227767de:4adf6592 ARRAY /dev/md2 level=raid1 num-devices=2 UUID=939f1c71:be9c10fd:d9e5f8c6:a46bcd49 |

Hinweis: Prüfen Sie, ob die UUIDs zu Ihren Geräten passen und sichern Sie die Datei /etc/mdadm.conf vor Änderungen.

8 GRUB vorbereiten (Teil 2)

Fast geschafft. Nun müssen Sie /boot/grub/menu.lst so anpassen, dass das System auch dann bootet, wenn /dev/sdb ausfällt. Der vorhandene erste Kernel‑Stanza verweist auf /dev/sdb (hd1,0). Kopieren Sie diesen Stanza, fügen Sie ihn darunter ein und ersetzen Sie hd1 durch hd0. Kommentieren Sie alle übrigen Kernel‑Stanzas aus. Die Datei sollte dann so aussehen:

vi /boot/grub/menu.lst

| # grub.conf generated by anaconda # # Note that you do not have to rerun grub after making changes to this file # NOTICE: You have a /boot partition. This means that # all kernel and initrd paths are relative to /boot/, eg. # root (hd0,0) # kernel /vmlinuz-version ro root=/dev/sda3 # initrd /initrd-version.img #boot=/dev/sda default=0 fallback=1 timeout=5 splashimage=(hd0,0)/grub/splash.xpm.gz hiddenmenu title Fedora (2.6.23.1-42.fc8) root (hd1,0) kernel /vmlinuz-2.6.23.1-42.fc8 ro root=/dev/md2 rhgb quiet initrd /initrd-2.6.23.1-42.fc8.img title Fedora (2.6.23.1-42.fc8) root (hd0,0) kernel /vmlinuz-2.6.23.1-42.fc8 ro root=/dev/md2 rhgb quiet initrd /initrd-2.6.23.1-42.fc8.img #title Fedora (2.6.23.1-42.fc8) # root (hd0,0) # kernel /vmlinuz-2.6.23.1-42.fc8 ro root=LABEL=/ rhgb quiet # initrd /initrd-2.6.23.1-42.fc8.img |

Hinweis: In älteren Fedora-Versionen verwendet GRUB Legacy (menu.lst). Bei neueren Distributionen prüfen Sie stattdessen die GRUB2-Konfiguration und führen grub2-install/grub2-mkconfig aus.

Anschließend erzeugen Sie den neuen ramdisk (initrd) und benennen das alte Image zur Sicherheit um:

mv /boot/initrd-`uname -r`.img /boot/initrd-`uname -r`.img_orig2  
mkinitrd /boot/initrd-`uname -r`.img `uname -r`

Starten Sie das System neu:

reboot

Das System sollte jetzt von beiden Platten bootfähig sein.

Fehlerbehebung und Checkliste

Kurzcheck vor dem Reboot:

  • /proc/mdstat zeigt [UU] für alle Arrays
  • /etc/mdadm.conf enthält die aktuellen ARRAY‑Einträge
  • GRUB menu.lst hat einen Eintrag für (hd0,0) und (hd1,0)
  • initrd neu erzeugt und gesichert

Wenn etwas schiefgeht:

  • Array zeigt _U oder [_U]: ein Laufwerk fehlt oder ist noch im Recovery — warten oder mdadm --detail /dev/mdX prüfen.
  • Nach dem Reboot startet das System nur von einer Platte: prüfen Sie BIOS/Bootreihenfolge und installieren Sie GRUB auf der zweiten Platte (grub-install /dev/sda).
  • Kernel/Initrd nicht gefunden: Pfade in menu.lst überprüfen (/boot-Partition berücksichtigt).

Kurze Befehle für Diagnose:

mdadm --detail /dev/md2
mdadm --examine /dev/sda3
dmesg | grep md
ls -l /boot/vmlinuz-* /boot/initrd-*

Rollen‑bezogene Checkliste (für Administratoren):

  • Sysadmin: Partitionstypen setzen, mdadm add, mdadm.conf aktualisieren
  • Release Engineer: initrd neu bauen und validieren
  • Operator: Boot-Test und BIOS‑Failover prüfen

Mini-Glossar

  • mdadm: Linux-Tool zur Verwaltung von Software-RAIDs
  • /proc/mdstat: Kernel-Statusdatei, die den Zustand der RAID-Arrays anzeigt
  • initrd/initramfs: Initiales RAM-Dateisystem, das beim Kernelstart geladen wird
  • GRUB Legacy: Ältere GRUB-Version, die menu.lst verwendet

Zusammenfassung

Sie haben die Partitions-Typen auf /dev/sda auf RAID umgestellt, die Partitionen zu den md-RAIDs hinzugefügt, deren Synchronisation überwacht und die mdadm-Konfiguration aktualisiert. Außerdem wurde GRUB so ergänzt, dass das System von beiden Platten bootfähig bleibt. Mit den gezeigten Checks und Diagnosebefehlen können Sie Probleme schnell identifizieren und beheben.

Wichtig: Fertigen Sie immer Backups an und planen Sie solche Eingriffe in Wartungsfenstern ein, besonders auf produktiven Systemen.

Autor
Redaktion

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