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Programme beim Windows-Start automatisch ausführen

7 min read Windows Support Aktualisiert 08 Oct 2025
Programme beim Windows-Start automatisch starten
Programme beim Windows-Start automatisch starten

Warum Programme beim Start wichtig sind

Viele Programme müssen direkt nach dem Hochfahren laufen, etwa Cloud-Tools, Kommunikationsdienste oder Energieverwaltungs-Apps. Wenn sie nicht starten, fehlt oft nur eine kleine Einstellung, eine fehlende Berechtigung oder eine beschädigte Systemdatei. Im folgenden Leitfaden finden Sie strukturierte Schritte zur Fehlersuche, Ergänzungen für IT-Administratoren und konkrete Playbooks zum schnellen Anwenden.

Inhalt

  • Checkliste: 7 praktische Schritte
  • Detaillierte Anleitungen für jeden Schritt
  • Entscheidungshilfe als Flussdiagramm
  • Rollenbasierte Checklisten
  • Playbook zur schnellen Fehlerbehebung
  • Akzeptanzkriterien und Testfälle
  • Wichtige Hinweise zu Sicherheit und Systemwiederherstellung

1. Startliste von Windows prüfen

Wenn ein Programm beim Start nicht ausgeführt wird, beginnen Sie mit der Startliste. Die schnellste Methode ist der Task-Manager.

Schritte:

  1. Rechtsklicken Sie auf die Start-Schaltfläche und wählen Sie Task-Manager.
  2. Wechseln Sie zur Registerkarte Start.
  3. Suchen Sie das betreffende Programm in der Liste.
  4. Prüfen Sie die Spalte Status. Ist der Status Deaktiviert, markieren Sie das Programm und klicken Sie auf Aktivieren.
  5. Starten Sie den Rechner neu und prüfen Sie, ob das Programm jetzt beim Start ausgeführt wird.

Wichtige Hinweise:

  • Wenn viele Programme aktiviert sind, kann der Systemstart langsamer werden. Aktivieren Sie nur notwendige Einträge.
  • Manche Programme erscheinen erst in der Liste, nachdem sie einmal manuell gestartet wurden.

Liste der Autostarts in Windows

Alt-Text: Liste der Autostart-Einträge im Windows Task-Manager

2. Autostart-Ordner prüfen

Windows hat einen besonderen Ordner, in dem Verknüpfungen zu Programmen liegen können, die automatisch gestartet werden.

Schritte:

  1. Drücken Sie Windows-Taste + R, um Ausführen zu öffnen.
  2. Geben Sie shell:common startup ein und bestätigen Sie mit OK.
  3. Der Ordner fuer alle Benutzer oeffnet sich. Pruefen Sie, ob dort eine Verknuepfung zu Ihrem Programm vorhanden ist.
  4. Wenn nicht, erstellen Sie eine Verknuepfung zur EXE-Datei des Programms und legen Sie sie in diesem Ordner ab.

Hinweis: Verwenden Sie shell:startup ohne common, wenn nur der aktuelle Benutzer betroffen ist.

Wichtig: Fügen Sie nicht alle häufig verwendeten Programme zum Autostart hinzu. Zu viele Autostarts verlangsamen das System erheblich.

3. DISM- und SFC-Scan ausführen

Beschädigte Systemdateien können verhindern, dass Autostarts korrekt funktionieren. DISM behebt Probleme im Systemabbild, SFC beseitigt beschädigte Dateien.

Anleitung:

  1. Öffnen Sie die Eingabeaufforderung oder PowerShell als Administrator.
  2. Führen Sie nacheinander die folgenden Befehle aus und warten Sie, bis jeder abgeschlossen ist:
DISM /Online /Cleanup-Image /CheckHealth
DISM /Online /Cleanup-Image /ScanHealth
DISM /Online /Cleanup-Image /RestoreHealth
  1. Nach DISM führen Sie den Systemdatei-Überprüfer aus:
sfc /scannow
  1. Starten Sie den PC neu und testen Sie den Autostart erneut.

Alt-Text: Ausgeführter DISM-Befehl in einer administrativen Eingabeaufforderung

Running DISM in Windows 10

Alt-Text: Eingabeaufforderung mit DISM-Befehlen für die Systemreparatur

4. Aufgabenplanung verwenden, wenn Administratorrechte nötig sind

Manche Anwendungen brauchen erhöhte Rechte, um korrekt zu starten. Die Aufgabenplanung kann Programme mit Administratorrechten beim Benutzer-Login starten.

Kurz-Anleitung:

  1. Öffnen Sie Aufgabenplanung.
  2. Erstellen Sie eine neue Aufgabe und geben Sie einen aussagekräftigen Namen.
  3. Unter Trigger: Bei Anmeldung des Benutzers.
  4. Unter Aktionen: Starten Sie das Programm, indem Sie die EXE oder eine Verknüpfung angeben.
  5. Aktivieren Sie in den Einstellungen die Option, die Aufgabe mit höchsten Privilegien auszuführen.
  6. Speichern und testen.

Tipp: Prüfen Sie Konto- und Berechtigungseinstellungen, wenn die Aufgabe nicht ausgeführt wird.

5. Programmeinstellungen prüfen

Viele Programme bieten eine interne Option wie Programm beim Start ausführen. Prüfen Sie diese Option zuerst, bevor Sie Windows-Einstellungen ändern.

Beispiel OneDrive:

  1. Öffnen Sie OneDrive.
  2. Klicken Sie auf Hilfe und Einstellungen und wählen Sie Einstellungen.
  3. Unter Allgemein finden Sie die Option Programm beim Anmelden starten. Aktivieren Sie sie.

OneDrive startup settings

Alt-Text: OneDrive Einstellungen mit Option zum Starten bei Anmeldung

Wenn Sie die Option nicht finden, suchen Sie in der Dokumentation des Herstellers.

6. Programm neu installieren

Wenn nur ein Programm betroffen ist und andere Autostarts funktionieren, kann die Anwendung selbst beschädigt sein.

Vorgehen:

  1. Deinstallieren Sie die Anwendung über Einstellungen > Apps.
  2. Laden Sie die aktuelle Version von der offiziellen Website herunter.
  3. Installieren Sie das Programm mit Administratorrechten.
  4. Aktivieren Sie die Startoptionen wie oben beschrieben und testen Sie den Autostart.

Hinweis: Verwenden Sie nur vertrauenswürdige Quellen zum Herunterladen.

7. Windows-Registry bearbeiten (mit Vorsicht)

Wenn alle anderen Maßnahmen fehlschlagen, können Sie einen Eintrag in der Registry anlegen, der das Programm beim Start lädt. Erstellen Sie vorher einen Wiederherstellungspunkt.

Schritte:

  1. Öffnen Sie den Registrierungseditor als Administrator.
  2. Navigieren Sie zu HKEY_LOCAL_MACHINE\Software\Microsoft\Windows\CurrentVersion\Run.
  3. Im rechten Bereich: Rechtsklick auf freie Fläche und Neu > Zeichenfolge.
  4. Geben Sie der Zeichenfolge einen aussagekräftigen Namen.
  5. Rechtsklick auf den Eintrag, dann Ändern.
  6. Tragen Sie im Feld Wert die vollständige Pfadangabe zur EXE ein, z.B. C:\Programme\App\app.exe.
  7. OK klicken und PC neu starten.

Alt-Text: Registrierungseditor mit Run-Schlüssel fuers Autostart-Management

Registry Editor startup settings

Alt-Text: Windows Registrierungseditor geöffnet, Run-Schluessel sichtbar

Wichtig: Fehlerhafte Registry-Änderungen können das System beeinträchtigen. Nur vorgehen, wenn Sie sich sicher sind.


Entscheidungshilfe: Welche Methode zuerst

flowchart TD
  A[Programm startet nicht automatisch] --> B{Wurde Programm in Task-Manager gefunden?}
  B -- Ja --> C{Status deaktiviert?}
  B -- Nein --> D[Startup-Ordner und Programmeinstellungen prüfen]
  C -- Ja --> E[Eintrag aktivieren und neu starten]
  C -- Nein --> D
  D --> F{Startet mit Admin-Rechten nötig?}
  F -- Ja --> G[Aufgabenplanung mit hoechsten Privilegien verwenden]
  F -- Nein --> H{Andere Programme betroffen?}
  H -- Ja --> I[DISM + SFC ausführen]
  H -- Nein --> J[Programm neu installieren oder Registry-Änderung]

Playbook zur schnellen Fehlerbehebung (SOP)

Ziel: Minimale Ausfallzeit, reproduzierbares Vorgehen.

  1. Prüfen: Task-Manager > Start. Aktivieren falls deaktiviert.
  2. Test: Neustart und Verifikation.
  3. Prüfen: Autostart-Ordner (shell:common startup) und Programmeinstellungen.
  4. Test: Neustart.
  5. Wenn noch immer Probleme: DISM und sfc ausführen.
  6. Falls nur die eine App betroffen ist: Neuinstallation aus vertrauenswürdiger Quelle.
  7. Final: Aufgabenplanung mit hoechsten Rechten oder Registry-Eintrag als Workaround.

Jeder Schritt wird mit Notizen dokumentiert und nach einem erfolgreichen Test abgeschlossen.

Rollenbasierte Checklisten

Endanwender:

  • Task-Manager Start prüfen
  • Programmeinstellungen kontrollieren
  • Rechner neu starten

IT-Support:

  • DISM und SFC ausführen
  • Aufgabenplanung einrichten
  • Rechte und Gruppenrichtlinien prüfen

Systemadministrator:

  • Registry-Änderungen planen und dokumentieren
  • Gruppenrichtlinien testen
  • Automatisierte Installationsskripte aktualisieren

Akzeptanzkriterien

  • Programm startet mindestens in 3 aufeinanderfolgenden Neustarts automatisch
  • Keine unangemessenen UAC-Abfragen für Endanwender
  • Systemstartzeit bleibt innerhalb akzeptabler Grenzen für Ihre Umgebung

Testfälle und Abnahme

  • Test 1: Aktivierung im Task-Manager, Neustart, Programm sichtbar im Benachrichtigungsbereich
  • Test 2: Entfernen aus Autostart-Ordner, Neustart, Programm startet nicht
  • Test 3: DISM+SFC komplett durchlaufen lassen, Neustart, Programm startet

Wann diese Maßnahmen nicht helfen

  • Wenn ein Drittanbieter-Sicherheitsprogramm den Start blockiert. Deaktivieren Sie testweise das AV und prüfen Sie erneut.
  • Wenn Windows-Benutzerprofil beschädigt ist. Testen Sie mit einem neuen lokalen Benutzerkonto.
  • Bei Anwendungen, die Lizenzprüfungen beim Start durchführen und dabei fehlschlagen

Alternative Ansätze

  • Gruppenrichtlinien für Unternehmensumgebungen zentrale Autostart-Verwaltung
  • Startskripte per Anmeldeskript (GPO oder Intune) für verteilte Umgebungen
  • Containerisierung oder Dienstinstallation für serverähnliche Anwendungen

Sicherheits- und Datenschutzhinweis

  • Vermeiden Sie das Hinzufügen unbekannter oder nicht-verifizierter Programme zum Autostart
  • Erteilen Sie nur vertrauenswürdigen Anwendungen erhöhte Rechte
  • Beachten Sie in Unternehmensumgebungen die Datenschutzrichtlinien und Genehmigungsprozesse vor Massenänderungen

Schnellreferenz Cheat Sheet

  • Task-Manager > Start aktivieren
  • shell:common startup prüfen
  • Programm-Einstellungen -> Programm beim Start aktivieren
  • DISM + SFC bei Systemproblemen
  • Aufgabenplanung bei Admin-Anforderungen
  • Registry als letzter Ausweg

Fazit

Die meisten Probleme mit nicht startenden Programmen lassen sich durch die Überprüfung der Startliste, der Programmeinstellungen oder durch einfache Systemreparaturen beheben. Nutzen Sie Aufgabenplanung und Registry nur mit Vorsicht. Dokumentieren Sie Änderungen und testen Sie nach jeder Maßnahme.

Wichtig: Entfernen Sie ungenutzte Autostart-Einträge, um die Startzeit zu reduzieren und die Systemstabilität zu erhöhen.


Zusammenfassung

  • Beginnen Sie mit Task-Manager und Autostart-Ordner
  • Verwenden Sie DISM und SFC bei Verdacht auf Systemdateifehler
  • Aufgabenplanung bietet einen sicheren Weg für Programme mit erhöhten Rechten
  • Registry-Anpassungen sind wirkungsvoll, aber risikoreich
Autor
Redaktion

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