Systemreparatur ausstehend in Windows beheben

Wenn Windows meldet, dass eine Systemreparatur aussteht und ein Neustart erforderlich ist, starten Sie zuerst den PC neu. Bleibt die Meldung bestehen, folgen Sie den Schritten in dieser Anleitung: Pending.xml entfernen, DISM ausführen, RevertPendingActions in der Wiederherstellungsumgebung starten oder den Registry-Eintrag RebootPending löschen. Sichern Sie wichtige Daten und erstellen Sie vor Registry-Änderungen einen Systemwiederherstellungspunkt.

Warum dieser Fehler auftritt

Windows speichert Informationen über ausstehende Systemreparaturen, die nach einem Reparaturvorgang abgeschlossen werden müssen. Wenn dieser Abschluss aus irgendeinem Grund nicht erfolgt ist, blockiert das System manche Wartungswerkzeuge wie den System File Checker. Typische Ursachen sind fehlgeschlagene Updates, abgebrochene Reparaturvorgänge oder Berechtigungsprobleme beim Löschen temporärer Dateien.

Wichtige Begriffe in einem Satz

• DISM: Ein Kommandozeilenwerkzeug zur Reparatur des Windows-Abbilds.
• SFC: System File Checker, prüft und repariert Systemdateien.
• WinRE: Windows Recovery Environment, die Wiederherstellungsumgebung.

Worauf Sie achten sollten

Wichtig: Erstellen Sie vor Registry-Änderungen einen Systemwiederherstellungspunkt oder sichern Sie Ihre Registry. Änderungen an Systemdateien und -schlüsseln können das System beschädigen.

Inhaltsübersicht

• Ursachen und schnelle Prüfungen
• 1. Pending.xml in WinSxS entfernen
• 2. DISM mit RestoreHealth ausführen
• 3. DISM RevertPendingActions in WinRE ausführen
• 4. RebootPending-Schlüssel aus der Registrierung entfernen
• Alternative Ansätze und Wann eine Neuinstallation nötig ist
• Checklisten, Entscheidungshilfe und Glossar

Ursachen und schnelle Prüfungen

Prüfen Sie zuerst einfache Dinge:

1. Starten Sie den PC mindestens einmal neu.
2. Prüfen Sie, ob Windows Updates gerade installiert werden.
3. Versuchen Sie, SFC im Administratormodus auszuführen: sfc /scannow.

Wenn die Meldung weiterhin erscheint, fahren Sie mit den folgenden Schritten fort.

1. Pending.xml in WinSxS entfernen

Beschreibung: Windows speichert unter C:\Windows\WinSxS eine Datei pending.xml, die angibt, dass noch Aktionen ausstehen. Wenn diese Datei hängen bleibt, blockiert sie gewisse Reparaturwerkzeuge.

Schritte:

1. Öffnen Sie den Datei-Explorer mit Win + E.
2. Wechseln Sie zu C:\Windows\WinSxS.
3. Suchen Sie nach pending.xml.
4. Wenn die Datei existiert, benennen Sie sie um oder löschen Sie sie.
5. Starten Sie den PC neu.
6. Führen Sie anschließend sfc /scannow in einer erhöhten Eingabeaufforderung aus.

Wenn Sie beim Löschen eine Zugriffs- oder Besitzfehler-Meldung erhalten, müssen Sie zuerst den Besitz des Ordners übernehmen und Berechtigungen setzen. Beispielbefehle (als Administrator ausführen):

takeown /f C:\Windows\WinSxS /r /d y
icacls C:\Windows\WinSxS /grant administrators:F /t

Hinweis: Diese Befehle geben der lokalen Gruppe Administratoren Vollzugriff. Verwenden Sie sie mit Bedacht.

2. DISM mit RestoreHealth ausführen

Beschreibung: DISM repariert das Windows-Image. RestoreHealth lädt fehlende oder korrupte Komponenten über Windows Update und ersetzt sie.

Vorgehen:

1. Drücken Sie die Win-Taste, tippen Sie cmd.
2. Rechtsklicken Sie auf Eingabeaufforderung und wählen Als Administrator ausführen.
3. Führen Sie aus:

DISM.exe /Online /Cleanup-Image /Restorehealth

4. Die Ausführung benötigt eine Internetverbindung, da Komponenten aus Windows Update heruntergeladen werden.
5. Nach Abschluss PC neu starten und sfc /scannow erneut ausführen.

Wann diese Methode scheitert

• Keine Internetverbindung verfügbar.
• Windows Update-Dienste funktionieren nicht korrekt.

Alternative: Sie können eine lokale Quelle angeben, etwa ein intaktes Windows-ISO oder einen Installationsordner mit install.wim bzw. install.esd, und den Parameter /Source verwenden.

3. DISM RevertPendingActions in WinRE ausführen

Wenn Windows nicht normal startet, nutzen Sie die Wiederherstellungsumgebung und führen dort die RevertPendingActions-Option aus.

Schritte zum Starten von WinRE und Ausführen des Befehls:

1. Schalten Sie das Gerät komplett aus.
2. Schalten Sie es ein und drücken Sie wiederholt F11 (alternative: F9 oder F12), bis das Menü lädt.
3. Wählen Sie Fehlerbehebung und dann Erweiterte Optionen.
4. Öffnen Sie Eingabeaufforderung.
5. Führen Sie aus:

DISM.exe /image:C:\ /cleanup-image /revertpendingactions

6. Passen Sie den Laufwerksbuchstaben an, wenn Windows auf einer anderen Partition installiert ist.
7. Nach erfolgreicher Ausführung den PC neu starten und sfc /scannow ausführen.

Warum dieser Schritt hilft

RevertPendingActions bricht ausstehende Wartungsaktionen zurück und entfernt damit die Blockade, die SFC und andere Tools auslöst.

4. RebootPending-Schlüssel in der Registrierung entfernen

Beschreibung: Der Eintrag RebootPending in der Registry signalisiert Windows, dass ein Neustart erforderlich ist. Wenn dieser Schlüssel fälschlich gesetzt bleibt, verhindert er Reparaturroutinen.

Wichtig: Erstellen Sie vor Änderungen einen Wiederherstellungspunkt.

Schritte:

1. Drücken Sie Win + R, geben Sie regedit ein und bestätigen Sie.
2. Navigieren Sie zu:

HKEY_LOCAL_MACHINE\SOFTWARE\Microsoft\Windows\CurrentVersion

3. Suchen Sie den Schlüssel RebootPending.
4. Rechtsklicken Sie auf RebootPending und wählen Löschen.
5. Bestätigen Sie mit Ja.
6. Starten Sie den PC neu und führen Sie sfc /scannow aus.

Wenn Sie den Schlüssel nicht löschen können

• Möglicherweise fehlen Ihnen Berechtigungen. Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf den Schlüssel, wählen Berechtigungen, dann Erweiterte Einstellungen und ändern Sie den Besitzer auf Administrators.

Alternative Ansätze

• Reparaturupgrade: Falls das System noch bootet, können Sie mit einem aktuellen Windows-Installationsmedium ein Inplace-Upgrade durchführen. Das ersetzt Systemdateien, ohne Programme zu entfernen.
• Systemwiederherstellung: Wenn ein Wiederherstellungspunkt existiert, setzen Sie das System auf einen früheren, funktionierenden Zustand zurück.
• Wiederherstellung aus Backup: Stellen Sie ein bekannt gutes Systemabbild wieder her.

Wann eine Neuinstallation nötig ist

Eine saubere Neuinstallation ist die letzte Option, wenn das Abbild beschädigt ist und Reparaturversuche fehlschlagen. Vorher:

• Sichern Sie alle persönlichen Daten.
• Exportieren Sie Lizenzschlüssel und Konfigurationen.

Entscheidungshilfe (Mermaid-Diagramm)

flowchart TD
  A[Start: Fehlermeldung Systemreparatur ausstehend] --> B{Kann Windows starten?}
  B -- Ja --> C[Neustart versuchen]
  C --> D{Meldung weg?}
  D -- Ja --> Z[Erledigt]
  D -- Nein --> E[Pending.xml entfernen]
  E --> F[DISM /RestoreHealth]
  F --> G[SFC /scannow]
  G --> D
  B -- Nein --> H[WinRE starten]
  H --> I[DISM /revertpendingactions]
  I --> G
  G --> Z
  Z --> K[Wenn weiter Fehler: Reparaturupgrade oder Neuinstallation]

Rollenbasierte Kurzanleitung

• Anwender: Neustart, SFC ausführen, Daten sichern.
• IT-Helpdesk: Pending.xml löschen, Besitzrechte setzen, DISM ausführen.
• Systemadministrator: RevertPendingActions in WinRE, Reparaturupgrade planen, Backups prüfen.

Prüfliste vor jeder Aktion

• Daten sichern
• Wiederherstellungspunkt erstellen
• Administratorkonto verwenden
• Internetverbindung für DISM sicherstellen

Risikoabschätzung und Gegenmaßnahmen

• Risiko: Falsche Registry-Änderung. Gegenmaßnahme: Backup und Wiederherstellungspunkt.
• Risiko: Beschädigte Systemdateien nach fehlgeschlagenen Reparaturen. Gegenmaßnahme: Reparaturupgrade oder Image-Wiederherstellung.

Kurzes Glossar

• WinRE: Wiederherstellungsumgebung von Windows.
• SFC: Prüft und repariert geschützte Systemdateien.
• DISM: Wartet und repariert das Windows-Abbild.

Testfälle und Akzeptanzkriterien

• Nach Entfernung von pending.xml kann SFC ohne Fehlermeldung starten.
• DISM meldet Operation completed successfully nach RestoreHealth oder RevertPendingActions.
• Nach Registry-Löschung ist RebootPending nicht mehr vorhanden und SFC läuft.

Beispiel-Playbook (Kurz)

1. Neustart durchführen.
2. SFC ausführen.
3. Pending.xml prüfen und löschen.
4. DISM /RestoreHealth ausführen.
5. Falls nicht bootbar: WinRE und DISM /revertpendingactions.
6. Registry prüfen und RebootPending löschen.
7. Bei dauerhaftem Fehler: Reparaturupgrade oder Neuinstallation.

Zusammenfassung

Die Meldung “Systemreparatur ausstehend” blockiert Wartungstools, bis ausstehende Aktionen abgeschlossen sind. In den meisten Fällen löst ein einfacher Neustart oder das Löschen von pending.xml das Problem. DISM mit RestoreHealth und RevertPendingActions behebt tieferliegende Abbild-Probleme. Ändern Sie die Registry nur nach Datensicherung und mit Systemwiederherstellungspunkt.

Weiterführende Hinweise

• Verwenden Sie offizielle Microsoft-Quellen zur DISM- und SFC-Dokumentation, wenn Sie mit erweiterten Parametern arbeiten.