Fehler 0x800700DF: Datei überschreitet das zulässige Limit – Lösungen

Kurzüberblick: Windows zeigt Fehler 0x800700DF beim lokalen Speichern, Kopieren auf externe Datenträger oder beim Upload zu SharePoint an. Trotz genügend freiem Speicher kann ein Limit der Ursache sein. Diese Anleitung listet praktikable Lösungen, prüfbare Ursachen und sichere Workflows.
Ursachen auf einen Blick
- Das Ziellaufwerk verwendet FAT32, das Dateien über 4 GB nicht unterstützt.
- Ein Registry-Limit begrenzt Dateigrößen für WebClient/Netzwerkzugriffe.
- Der Windows-Dienst WebClient ist deaktiviert oder instabil (relevant für SharePoint/WebDAV).
- Malware oder beschädigte Systemdateien beeinträchtigen Dateitransfers.
Wichtig: Bevor Sie Dateisysteme ändern oder die Registry bearbeiten, erstellen Sie vollständige Backups der betroffenen Daten.
1. Dateisystem auf NTFS umstellen (empfohlen für große Dateien)
Warum: FAT32 erlaubt maximal 4 GB (4 GB = 4 294 967 296 Bytes). NTFS unterstützt sehr viel größere Dateien (theoretisch bis zu 16 TB und mehr in typischen Desktop-Szenarien) und ist robuster.
Was Sie tun müssen:
- Sichern Sie alle Daten der betroffenen Partition auf ein anderes Laufwerk oder in die Cloud.
- Öffnen Sie den Datei-Explorer und navigieren Sie zur betroffenen Partition oder zum externen Laufwerk.
- Rechtsklicken Sie auf das Laufwerk und wählen Sie “Formatieren”.
- Stellen Sie das Feld “Dateisystem” auf “NTFS”.
- Bei “Einheitliche Zuordnungseinheit” wählen Sie “Standardzuordnung”.
- Geben Sie bei “Volumenlabel” einen Namen ein (z. B. “Daten” oder “Backup”).
- Deaktivieren Sie die Option “Schnellformatierung”, wenn Sie ein gründliches Format wünschen (länger, aber überprüft das Laufwerk).
- Klicken Sie auf “OK” und bestätigen Sie die Warnung, nachdem Sie die Sicherung geprüft haben.
Hinweis: Das vollständige Formatieren löscht alle Daten auf der Partition. Ein alternatives Vorgehen ist die Konvertierung per Kommandozeile (convert.exe), die teilweise ohne Datenverlust arbeiten kann, aber auch hier ist ein Backup Pflicht.
Wichtig: Bei manchen externen Geräten (z. B. mobilen Medienplayern oder älteren NAS-Geräten) ist NTFS nicht immer empfehlenswert. Prüfen Sie Kompatibilität mit anderen Geräten, bevor Sie formatieren.
2. Registry-Einstellung für Dateigrößen anpassen
Wann: Wenn der Fehler beim Kopieren über Netzwerkpfade, bei WebDAV/SharePoint-Uploads oder bei Anwendungen auftritt, die die Windows-Registry nutzen.
Kurzdefinition: Die Registry ist die zentrale Konfigurationsdatenbank von Windows. Änderungen hier wirken systemweit.
Schritte (Adminrechte erforderlich):
- Erstellen Sie ein Systemwiederherstellungs-Backup oder exportieren Sie den Registry-Zweig, den Sie verändern wollen.
- Drücken Sie Windows-Taste + R, um “Ausführen” zu öffnen.
- Geben Sie regedit ein und drücken Sie Enter.
- Navigieren Sie zu HKEY_LOCAL_MACHINE\System\CurrentControlSet\Services\WebClient\Parameters
- Im rechten Fenster öffnen Sie den Eintrag FileSizeLimitinBytes (falls nicht vorhanden, können Sie ihn als DWORD/Wert anlegen; prüfen Sie erst Ihre Umgebung).
- Stellen Sie bei “Basis” auf Dezimal.
- Setzen Sie den Wert für “Wert” auf 40000000 (dies sind Bytes; 40.000.000 Bytes ≈ 38,1 MB). Passen Sie den Wert nach Bedarf an; größere Werte erhöhen die erlaubte Transfergröße für WebClient-bezogene Übertragungen.
- Schließen Sie den Registrierungs-Editor und starten Sie den Rechner neu.
Wichtig: Änderungen an der Registry können Systeminstabilität verursachen. Legen Sie vorher einen Export der bearbeiteten Schlüssel an.
Wann das nicht hilft: Einige Anwendungen ignorieren diesen Wert und nutzen eigene Limits. Prüfen Sie die Anwendungseinstellungen oder Supportdokumentation.
3. WebClient-Dienst aktivieren und neu starten
Warum: SharePoint-WebDAV-Verbindungen hängen oft vom Windows-WebClient-Dienst ab. Ist der Dienst gestoppt, können Uploads fehlschlagen.
So prüfen Sie den Dienst (Adminrechte empfohlen):
- Öffnen Sie das Startmenü, suchen Sie nach “Dienste” und wählen Sie die Anwendung mit Administratorrechten.
- Finden Sie in der Liste den Eintrag WebClient.
- Prüfen Sie den Status. Ist er nicht “Wird ausgeführt”, klicken Sie auf “Starten”.
- Läuft der Dienst bereits, klicken Sie auf “Beenden” und dann erneut auf “Starten”, um ihn neu zu initialisieren.
Prüfung nach dem Start: Versuchen Sie erneut den Upload. Wenn der Fehler weiterhin besteht, prüfen Sie SharePoint- oder Server-seitige Upload-Limits.
4. Systemscans auf Malware und beschädigte Dateien
Warum: Malware kann Dateivorgänge stören oder Limits manipulieren. Beschädigte Systemdateien führen ebenfalls zu unerwartetem Verhalten.
Empfehlung:
- Führen Sie einen vollständigen Scan mit Ihrer Antivirensoftware aus.
- Nutzen Sie die Windows-eigene Systemdateiprüfung: Öffnen Sie die Eingabeaufforderung als Administrator und führen Sie sfc /scannow aus.
- Optional: DISM-Befehle (z. B. DISM /Online /Cleanup-Image /RestoreHealth) zur Reparatur von Systemabbildern.
Wichtig: Trennen Sie bei einem Malware-Verdacht das Gerät vom Netzwerk, um Datenverlust zu verhindern, und suchen Sie professionelle Hilfe, wenn der Scan Probleme meldet.
Alternative Lösungen und kurzfristige Workarounds
- Datei komprimieren: ZIP/RAR erstellen, um die Größe zu reduzieren.
- Datei teilen: Tools wie 7-Zip erlauben das Splitten in mehrere Teile unter 4 GB.
- Anderes Ziel wählen: Laden Sie die Datei in einen Cloudspeicher (OneDrive for Business, Google Drive) und teilen Sie den Link.
- Dateiformat ändern: Manchmal reduziert ein anderes Container- oder Kompressionsformat die Dateigröße deutlich (z. B. bei Videos H.265 statt H.264).
Wann diese Workarounds sinnvoll sind: Wenn Sie kurzfristig eine Datei transferieren müssen und keine Zeit für Formatierungen oder Registry-Änderungen haben.
Wann diese Fixes nicht helfen
- Hardwarefehler auf dem Ziellaufwerk (SMART-Warnungen, Lesefehler).
- Serverseitige Uploadlimits (z. B. bei SharePoint-Administratoren gesetzte Maximalgrößen).
- Anwendungen mit eigenen Beschränkungen, die unabhängig vom Dateisystem arbeiten.
In solchen Fällen: Kontaktieren Sie den Administrator des Zielservers oder den Anwendungs-Support.
Rollenbasierte Checkliste
Für Endanwender:
- Backup der Datei erstellen
- Externen Speicher testen (anderes Gerät)
- Datei komprimieren oder teilen
Für IT-Administratoren:
- Überprüfen, ob das Ziellaufwerk NTFS ist
- WebClient-Registry prüfen (FileSizeLimitinBytes)
- WebClient-Dienst überwachen und Logs prüfen
- Server/SharePoint Uploadlimits kontrollieren
Kurzanleitung für schnelles Troubleshooting
- Versuchen Sie, die Datei lokal zu kopieren. Scheitert es nur bei bestimmten Zielen? -> Ziel prüfen.
- Prüfen Sie das Dateisystem: FAT32 -> NTFS empfohlen.
- Prüfen Sie WebClient-Dienst + Registry für FileSizeLimitinBytes.
- Führen Sie Antiviren- und Systemdatei-Scans durch.
- Nutzen Sie kurzfristig Komprimierung oder Splitten.
Kurze Glosar-Definitionen
- NTFS: Modernes Windows-Dateisystem mit großen Dateigrößen-Unterstützung.
- FAT32: Älteres Dateisystem, beschränkt auf Dateien bis 4 GB.
- WebClient: Windows-Dienst, der WebDAV/SharePoint-Verbindungen ermöglicht.
- Registry: Windows-Konfigurationsdatenbank.
Sicherheits- und Datenschutzhinweise
- Bearbeiten Sie die Registry nur mit Administratorrechten und nach Backup.
- Teilen Sie sensible Daten nur über vertrauenswürdige, verschlüsselte Kanäle.
- Löschen Sie temporäre Kopien nach erfolgreicher Übertragung.
Häufige Fragen
Q: Kann ich FAT32 in NTFS konvertieren, ohne Daten zu verlieren?
A: Windows bietet das Tool convert.exe, das oft ohne Datenverlust arbeitet. Dennoch ist ein Backup Pflicht, weil Fehler auftreten können.
Q: Was bedeutet der Registry-Wert 40000000 genau?
A: Der Wert ist in Bytes angegeben. 40.000.000 Bytes entsprechen etwa 38,1 MB. Er erhöht das Limit für WebClient-Transfers.
Q: Sollte ich “Schnellformatierung” aktivieren?
A: Schnellformatierung ist schneller, überprüft jedoch nicht gründlich auf fehlerhafte Sektoren. Für ein sauberes Laufwerk empfehlen wir ein vollständiges Format, wenn Zeit und Risiko es zulassen.
Fazit
Der Fehler 0x800700DF entsteht meist durch Dateisystem-Limits (FAT32), einen zu niedrigen Registry-Wert oder durch den WebClient-Dienst. Beginnen Sie mit einfachen Prüfungen (Dateisystem, Dienststatus) und arbeiten Sie sich zu Registry-Änderungen und Scans vor. Immer: Backup vor Änderungen. Kurzfristige Workarounds wie Komprimierung oder Splitten helfen beim schnellen Transfer.
Zusammenfassung der wichtigsten Punkte:
- Prüfen Sie Dateisystem und konvertieren Sie zu NTFS, wenn nötig.
- Passen Sie bei WebDAV/SharePoint den Registry-Wert FileSizeLimitinBytes an.
- Starten oder prüfen Sie den WebClient-Dienst.
- Führen Sie Malware- und Systemdatei-Scans durch.
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