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Taskleisten-Anheftungen in Windows 11 aktivieren oder deaktivieren

5 min read Windows 11 Aktualisiert 18 Oct 2025
Taskleisten-Anheftungen in Windows 11 steuern
Taskleisten-Anheftungen in Windows 11 steuern

Taskleiste in Windows 11, Kontextmenü zum Anheften

In diesem Artikel lernen Sie zwei verlässliche Methoden, um das Anheften und Lösen von Programmen an der Taskleiste in Windows 11 zu steuern: über den lokalen Gruppenrichtlinien-Editor und über die Registry. Beide Methoden sind reversibel. Ich beschreibe die Schritte klar, gebe Warnhinweise und biete Troubleshooting- und Rollback-Anleitungen.

Übersicht: Wann welche Methode wählen

  • Verwenden Sie den lokalen Gruppenrichtlinien-Editor (gpedit.msc), wenn Sie Windows 11 Pro, Enterprise oder Education haben. Er ist sicherer und zentraler steuerbar.
  • Verwenden Sie den Registrierungs-Editor (regedit), wenn Sie Windows 11 Home nutzen oder gpedit nicht verfügbar ist. Achtung: Registry-Änderungen erfordern sorgfältiges Vorgehen und Backup.

Wichtig: Erstellen Sie vor Registry-Änderungen immer ein Backup des betreffenden Schlüssels oder einen Systemwiederherstellungspunkt.

1. Taskleisten-Anheftungen per Gruppenrichtlinie (gpedit.msc)

Der lokale Gruppenrichtlinien-Editor erlaubt einfache Aktivierung oder Deaktivierung von Windows-Funktionen.

Voraussetzungen

  • Windows 11 Pro, Enterprise oder Education.
  • Administratorrechte.

Schritte

  1. Drücken Sie Win + R, um den Ausführen-Dialog zu öffnen.
  2. Geben Sie gpedit.msc ein und drücken Sie Enter.
  3. Navigieren Sie zu:
User Configuration > Administrative Templates > Start Menu and Taskbar
  1. Suchen Sie im rechten Bereich die Richtlinie “Do not allow pinning programs to the taskbar”.
  2. Rechtsklicken Sie auf die Richtlinie und wählen Sie “Edit”.
  3. Wählen Sie “Enabled”, um das Anheften an die Taskleiste zu verhindern. Wählen Sie “Not Configured” oder “Disabled”, um die Funktion wieder zuzulassen.
  4. Klicken Sie auf “Apply” > “OK” und starten Sie anschließend den PC neu oder melden Sie sich ab und wieder an.

Einstellung im lokalen Gruppenrichtlinien-Editor

Aktivierte Option im Gruppenrichtlinien-Editor

Hinweis: Wenn die Richtlinie gesetzt ist, verschwinden im Kontextmenü der Programme die Optionen “An Taskleiste anheften” und “Von Taskleiste lösen”.

2. Taskleisten-Anheftungen per Registrierungs-Editor (regedit)

Die Registry-Methode funktioniert auch auf Windows 11 Home. Ändern Sie die Registry nur mit Administratorrechten und sichern Sie vorher den Schlüssel.

Schritte

  1. Drücken Sie Win + R, geben Sie regedit ein und drücken Sie Enter.
  2. Navigieren Sie zu:
HKEY_CURRENT_USER\SOFTWARE\Policies\Microsoft\Windows
  1. Rechtsklicken Sie im linken Baum auf den Schlüssel “Windows” und wählen Sie “New” > “Key”.
  2. Nennen Sie den neuen Schlüssel Explorer.

Neuen Schlüssel 'Explorer' im Registrierungs-Editor erstellen

  1. Rechtsklicken Sie auf den Schlüssel Explorer und wählen Sie “New” > “DWORD (32-bit) Value”.
  2. Geben Sie als Namen NoPinningToTaskbar ein.
  3. Rechtsklicken Sie auf NoPinningToTaskbar und wählen Sie “Modify”.
  4. Setzen Sie den Wert auf 1 und klicken Sie auf OK, um das Anheften zu deaktivieren. Setzen Sie den Wert auf 0 oder löschen Sie den Schlüssel, um die Funktion wieder zu erlauben.

Wert 'NoPinningToTaskbar' im Registrierungs-Editor bearbeiten

  1. Starten Sie den PC neu oder melden Sie sich ab und wieder an, damit die Änderung wirksam wird.

Wichtig: Vor Änderungen können Sie den Schlüssel exportieren (Datei > Export), um im Fehlerfall schnell zurückzusetzen.

Troubleshooting und häufige Fehler

  • Änderung wirkt nicht: Starten Sie den Datei-Explorer neu (Task-Manager → Explorer auswählen → Neustarten) oder führen Sie gpupdate /force in einer administrativen Eingabeaufforderung aus.
  • Richtlinie nicht vorhanden: Achten Sie auf den richtigen Pfad in gpedit.msc. Manche Richtlinien sind nur in bestimmten Windows-Versionen vorhanden.
  • Registry-Änderung wird zurückgesetzt: Prüfen Sie, ob ein Endpoint-Management (z. B. Intune) oder eine andere Richtlinie den Schlüssel überschreibt.

Rollback (Zurücksetzen)

  • Gruppenrichtlinie: Öffnen Sie die Richtlinie erneut und setzen Sie sie auf “Not Configured” oder “Disabled”, dann Apply > OK.
  • Registry: Setzen Sie NoPinningToTaskbar auf 0 oder löschen Sie den Wert-/Schlüssel. Alternativ importieren Sie die zuvor exportierte .reg-Datei.

Alternative Ansätze und Besonderheiten

  • Für einzelne Benutzerkonten können Sie statt der globalen Richtlinie auch auf Benutzerbasis die Registry ändern (HKEY_CURRENT_USER). Damit bleiben andere Konten unberührt.
  • In Unternehmensumgebungen empfiehlt sich die zentrale Verwaltung über Active Directory-Gruppenrichtlinien oder Intune-Richtlinien.
  • Drittanbieter-Tools bieten GUI-gestützte Einstellungen, sind aber mit Vorsicht zu verwenden (Sicherheits- und Datenschutz-Überprüfung).

Rollenbasierte Checkliste

  • Administrator:

    • Backup der Registry / Systemwiederherstellungspunkt erstellen.
    • Änderungen im Testkonto prüfen.
    • Änderungen dokumentieren (Datum, Konto, Grund).
  • Power-User:

    • Bei Bedarf gpupdate /force ausführen.
    • Explorer neu starten, statt kompletten Neustart.
  • Home-User:

    • Registry-Export vor Änderungen.
    • Alternativ Registry-Methode anwenden oder auf Pro upgraden, wenn zentrale Verwaltung notwendig ist.

Mini-Methodik: So teste ich Änderungen sicher

  1. Erstelle ein Test-Benutzerkonto.
  2. Führe die Richtlinien-/Registry-Änderung im Testkonto durch.
  3. Überprüfe das Kontextmenü und das Verhalten der Taskleiste.
  4. Dokumentiere das Ergebnis und rolle bei Problemen zurück.

1‑Zeiliges Glossar

  • Gruppenrichtlinie: Windows‑Mechanismus zur zentralen Konfiguration von Benutzern und Computern.
  • Registry: Konfigurationsdatenbank von Windows. Änderungen wirken systemweit oder pro Benutzer.

Kurze Zusammenfassung

Sie können das Anheften an die Taskleiste in Windows 11 sicher per Gruppenrichtlinie (Pro/Enterprise/Education) oder per Registry (auch Home) steuern. Erstellen Sie Backups, testen Sie zunächst in einem separaten Konto und nutzen Sie die Rollback-Anweisungen, falls etwas nicht wie gewünscht funktioniert.

Wichtig: Änderungen sind reversibel, aber bei verwalteten Firmencomputern können zentrale Management-Lösungen Ihre Einstellungen überschreiben.

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Redaktion

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