USB‑Stick ein eigenes Icon zuweisen (Windows)

Ein eigenes Icon hilft, mehrere USB‑Sticks schnell zu unterscheiden – z. B. nach Projekt, Zweck oder Sensibilität der Daten. In dieser Anleitung zeige ich Schritt für Schritt, wie du das Symbol auf Windows setzt, welche Fallen es gibt und welche Alternativen möglich sind.
Woher gute Icons bekommen?
Es gibt mehrere Webseiten mit Icon‑Bibliotheken. Viele Icons liegen als PNG vor und müssen in das ICO‑Format konvertiert werden, damit Windows sie als Laufwerkssymbol nutzt. Wer lieber sofort nutzbare Dateien möchte, kann fertige Windows‑Icon‑Packs herunterladen (ICO‑Format).
Wichtig: Lade Icons nur von vertrauenswürdigen Seiten herunter. Vermeide unbekannte Quellen, um Malware und unerwartete Lizenzprobleme zu verhindern.
Voraussetzungen kurz erklärt
- Du brauchst eine ICO‑Datei (.ico). PNGs müssen vorher konvertiert werden.
- Windows muss Dateinamenerweiterungen anzeigen können (sonst lässt sich autorun.inf nicht korrekt umbennen).
- Zugriff auf das Stammverzeichnis (Root) des USB‑Laufwerks.
Begriffe in einer Zeile:
- autorun.inf — Textdatei im Root, die Windows Explorer Hinweise fürs Laufwerk geben kann.
- ICO — Windows‑Icondatei, enthält ein oder mehrere Symbolgrößen.
Anleitung: So weist du einem USB‑Stick ein Icon zu
- Stecke den USB‑Stick in den PC.
- Öffne den Explorer (Datei‑Explorer) und navigiere zum entsprechenden Laufwerk.
- Kopiere die gewünschte ICO‑Datei in das Stammverzeichnis des USB‑Sticks (also direkt ins Laufwerk, nicht in einen Ordner).
- Erlaube, dass Windows Dateinamenerweiterungen anzeigt: Reiter Ansicht → Dateinamenerweiterungen aktivieren.
- Erstelle im Stammverzeichnis eine neue Textdatei und benenne sie in autorun.inf um. Entferne dabei die Endung .txt, falls vorhanden. Windows fragt, ob du die Dateiendung ändern möchtest — bestätige mit Ja.
- Öffne autorun.inf mit einem Texteditor (z. B. Editor) und füge genau diesen Inhalt ein:
[Autorun]
Icon=icon-name.ico
Ersetze icon-name.ico durch den exakten Dateinamen deiner ICO‑Datei (keine Leerzeichen im Dateinamen).
- Datei speichern und Editor schließen.
- Markiere sowohl die autorun.inf als auch die ICO‑Datei, Rechtsklick → Eigenschaften.
- Aktiviere im Eigenschaften‑Dialog das Attribut Versteckt und klicke OK, damit die Dateien nicht versehentlich gelöscht werden.
- Entferne den USB‑Stick sicher und stecke ihn wieder ein. Der Explorer sollte nun das neue Symbol anzeigen.
Wenn du das ursprüngliche Standard‑Symbol von Windows wiederherstellen willst: Laufwerk einstecken, im Explorer die Option Ausgeblendete Elemente aktivieren, dann sowohl die ICO‑Datei als auch autorun.inf löschen und den Stick erneut einstecken.
Wann funktioniert das nicht? (Fehlerfälle)
- Unternehmens‑ oder Gruppenrichtlinien können das Lesen von autorun.inf unterbinden; IT‑Administratoren schränken das häufig ein.
- Manche Antiviren‑ oder Sicherheitssoftware blockiert Dateien mit Autorun‑Hinweisen auf Wechseldatenträgern.
- Wenn die ICO‑Datei fehlt oder falsch benannt ist, zeigt Explorer das Standard‑Symbol.
Hinweis: Moderne Windows‑Versionen blockieren das automatische Ausführen von Programmen via autorun.inf auf USB‑Sticks aus Sicherheitsgründen. Der Explorer liest jedoch in der Regel weiterhin die Icon‑ und Label‑Einträge der autorun.inf, solange das Lesen nicht per Policy verhindert wird.
Alternative Methoden
- Drive‑Label ändern: Ein eindeutiger Laufwerksname hilft schnell bei der Unterscheidung (Rechtsklick → Eigenschaften → Feld „Name“).
- Dritte‑Anbieter‑Tools: Es gibt Tools, die Icons auf Laufwerke setzen oder Icons zentral verwalten — achte auf Vertrauenswürdigkeit.
- Symbol für eine Verknüpfung setzen: Statt das Laufwerk zu ändern, lege eine Verknüpfung mit eigenem Icon auf dem Desktop an.
Mini‑Methodik: Schnellcheck vor Durchführung
- Prüfe Dateinamenerweiterungen anzeigen.
- ICO‑Datei in ausreichender Auflösung (z. B. 256×256) bereitstellen.
- Kein Leerzeichen im ICO‑Dateinamen.
- Dateien im Root ablegen, nicht in Unterordnern.
- Dateien verstecken, um versehentliches Löschen zu vermeiden.
Rollenbezogene Checkliste
Für Privatanwender:
- ICO aus vertrauenswürdiger Quelle verwenden.
- Backup wichtiger Daten vor Änderungen.
Für IT‑Support:
- Gruppenrichtlinien prüfen, die autorun.inf betreffen.
- Zugriffsrechte und Antivirus‑Regeln dokumentieren.
Für Designer:
- Mehrere Icon‑Varianten bereitstellen (16/32/48/256 px).
- Einheitliche Benennung (z. B. projektname_icon.ico).
Sicherheitshinweise
Wichtig: autorun.inf wurde historisch für Malware‑Verbreitung genutzt. Verwende diese Methode nur mit Dateien aus sicheren Quellen. Lösche unbekannte autorun.inf sofort. Als zusätzliche Vorsichtsmaßnahme kannst du die Dateien nach dem Setzen des Icons per Hash verifizieren oder auf einem sicheren System erstellen.
Kurze Begriffserklärung
- autorun.inf — Textdatei, die dem Explorer Hinweise (z. B. Icon, Label) für ein Laufwerk gibt.
- ICO — Windows‑Icondatei für Symbole.
- Root/Stammverzeichnis — oberste Ebene eines Laufwerks, z. B. F:\
Fazit
Das Festlegen eines benutzerdefinierten Icons für USB‑Sticks ist eine einfache, visuelle Methode, um mehrere Laufwerke zu organisieren. Die Methode ist weit verbreitet, funktioniert meist zuverlässig, kann aber durch Sicherheitssoftware oder Firmenpolicies eingeschränkt werden. Als Alternative bieten sich verlässliche Icon‑Packs, Drive‑Labels oder Desktop‑Verknüpfungen an.
Wichtig: Lade Icons nur von vertrauenswürdigen Quellen und markiere autorun.inf sowie die ICO‑Datei als versteckt, damit sie nicht versehentlich gelöscht werden.
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