Datenbroker-Daten entfernen: Anleitung und beste Dienste

- Datenbroker sammeln und verkaufen persönliche Daten. Sie können Profile manuell oder mit spezialisierten Diensten entfernen.
- Manuell: Suche Ihren Namen mit Standort in Anführungszeichen, prüfen Sie Profile, folgen Sie Opt-out-Anweisungen auf jeder Seite.
- Dienste wie Onerep, Data Broker Remover, Privacy Bee und HelloPrivacy scannen breit und bieten optionale automatische Entfernung gegen Gebühr.
Worum es geht
Ein Datenbroker ist ein Unternehmen, das persönliche Daten sammelt, anreichert und verkauft. Kurzdefinition: Firmen, die öffentlich verfügbare Informationen bündeln und gewinnorientiert weiterverkaufen.
Warum das wichtig ist
Ihre Daten können für Werbung, Hintergrundprüfungen oder Identitätsdiebstahl genutzt werden. Viele Menschen möchten daher, dass möglichst wenig persönliche Information frei im Netz steht.
Wichtig: Löschung ist nicht immer dauerhaft. Manche Broker reproduzieren Daten aus öffentlichen Quellen oder von Drittanbietern. Eine vollständige Löschung ist selten garantiert.
Manuell: Persönliche Daten selbst entfernen
Manuelles Entfernen gibt Kontrolle, ist aber zeitaufwändig. Es eignet sich, wenn Sie nur wenige Treffer finden oder keine laufenden Abos abschließen wollen.
Schritt-für-Schritt-Anleitung
- Suche: Verwenden Sie die Suche mit Anführungszeichen um Ihren vollständigen Namen und fügen Sie Ort (Stadt/Bundesland) unquoted hinzu. Beispiel: “Tillie Steve” Chicago
- Treffer prüfen: Öffnen Sie die gelisteten Seiten. Bestätigen Sie Identität mit Telefonnummer, Adresse oder anderen Details.
- Opt-out finden: Suchen Sie im Footer, in FAQ/Hilfe oder in einem Hilfe-Artikel nach “Opt-Out”, “Daten entfernen” oder “Unlist”. Einige Seiten verbergen das Formular bewusst.
- Verifizieren: Manche Anbieter verlangen eine Verifizierung per E-Mail oder mehrstufige Schritte (z. B. Whitepages). Folgen Sie den Anweisungen genau.
- Bestätigung dokumentieren: Speichern Sie Bestätigungs-E-Mails oder Screenshots.
Häufige Hemmnisse
- Versteckte Opt-out-Links
- Mehrstufige Verifikation
- Wieder-Erscheinung von Daten durch andere Quellen
Hinweis: Dieses Vorgehen findet viele, aber nicht zwingend alle Profile. Für großflächige Löschungen empfehlen sich spezialisierte Dienste.
Dienste zur automatischen Entfernung und Überwachung
Im Folgenden finden Sie mehrere populäre Dienste. Preise sind in der Originalwährung (USD) angegeben — prüfen Sie vor der Buchung die aktuellen Konditionen.
Onerep
Preis: Kostenloser Scan; Premium ab $8.33/Monat
Onerep deckt insgesamt 214 Datenbroker-Websites ab. Der Scan ist nützlich: Sie können Namen und Ort kostenlos prüfen und sehen, wie viele Profile gefunden wurden. Nach Registrierung sehen Sie, welche Datentypen offenliegen. Alle gefundenen Profile sind einsehbar, sodass Sie manuell opt-outen können. Automatische Entfernung und kontinuierliches Monitoring benötigen ein Premium-Abo.
Vorteile: Guter Einstiegsscan, klare Übersicht. Nachteil: Begrenzte Anzahl abgedeckter Broker.
Data Broker Remover (Visible Labs)
Preis: Kostenlos
Dieses Tool versendet eine standardisierte Anfrage per E-Mail an eine Liste von Datenbrokern. Sie bestätigen Ihre E-Mail und geben Basisdaten (Name, Adresse) an. Das System erzeugt eine E-Mail-Vorlage, bei der Sie in CC sind, und sendet sie an die Broker. Wenn ein Broker Ihre Daten führt, kann er diese Entfernen.
Vorteile: Kostenlos und einfach. Nachteile: Keine Garantie, passgenaue Identifikation ist begrenzt.
Privacy Bee
Preis: Kostenloser Scan; Premium ab $8/Monat
Privacy Bee zählt zu den umfangreicheren Diensten. Laut Anbieter umfasst die Datenbank über 971 Broker und scannt auch sehr viele Websites (z. B. Social-Media-Seiten). Die gefundenen Profile werden nach Datentypen kategorisiert, was die Priorisierung sensibler Inhalte erleichtert. Automatische Entfernung erfordert ein Abo; Umfang und Erfolg hängen vom gewählten Paket ab.
Vorteile: Große Abdeckung, gute Kategorisierung. Nachteil: Entfernung oft Premium.
HelloPrivacy
Preis: Kostenloser Scan; Premium $99.99/Jahr
HelloPrivacy legt Wert auf Präzision. Der kostenlose Scan liefert in der Regel weniger Treffer, aber mit hoher Trefferqualität. Dafür werden zusätzliche Angaben wie Stadt, Alter oder andere Details abgefragt, um Verwechslungen zu vermeiden. Das Tool zeigt alle Details der gefundenen Profile, sodass ein manuelles Opt-out möglich ist.
Tipp zur Kostensenkung: Wenn Sie keine ständige Überwachung benötigen, betrachten Sie kurzlaufende Monats-Abos in Intervallen (z. B. alle 6 Monate) statt Jahresabos.
Wann automatische Dienste fehlschlagen können
- Unvollständige Abdeckung: Kein Dienst erfasst alle Broker.
- Veröffentlichungen aus öffentlichen Registern: Daten können immer wieder neu publiziert werden.
- Namensgleichheit: Ohne zusätzliche Identifikatoren können Treffer falsch sein.
- Rechtliche oder geografische Grenzen: Manche Dienste entfernen nicht überall.
Alternative Ansätze
- Rechtliche Schritte: In Regionen mit Datenschutzgesetzen (z. B. DSGVO in der EU) können Sie Auskunfts- und Löschanfragen stellen.
- Social-Media-Bereinigung: Entfernen oder sperren Sie alte Konten, die Daten liefern.
- Ändern von Einträgen: Setzen Sie öffentliche Profile bewusst auf minimalen Informationsgehalt.
Mini-Methodik: Priorisieren und arbeiten
- Priorität: Finden Sie Profile mit sensiblen Daten (Adresse, Telefonnummer, Geburtsdatum).
- Zuerst entfernen: Adressen und Telefonnummern, dann weniger sensible Daten.
- Monitoring: Monatliche Checks oder Abo, um Rückkehr zu erkennen.
Faktenbox
- Aufgeführte Dienste: Onerep (214 Broker), Privacy Bee (über 971 Broker, scannt >182.000 Websites)
- Kosten: Viele Anbieter bieten kostenlosen Scan; automatische Entfernung meist kostenpflichtig
Entscheidungsbaum
flowchart TD
A[Start: Daten finden?] --> B{Einzelne Treffer oder viele?}
B -->|Einzeln| C[Manuelles Opt-out]
B -->|Viele| D[Scan mit Dienst]
D --> E{Dienstergebnis: Treffer?}
E -->|Ja| F{Automatische Entfernung sinnvoll?}
E -->|Nein| G[Weitere Quellen prüfen]
F -->|Ja| H[Premium buchen und entfernen lassen]
F -->|Nein| C
H --> I[Monitoring aktivieren]
I --> J[Regelmäßig prüfen]
C --> J
G --> J
Rollenbasierte Checkliste
- Privatperson:
- Scan ausführen
- Manuelles Opt-out für kritische Treffer
- E-Mail-Bestätigungen speichern
- Unternehmen/HR-Verantwortliche:
- Monitoring für Firmenrepräsentanten einrichten
- Rechtliche Prüfung bei sensiblen Berufsinfos
- IT-Sicherheit:
- Benachrichtigungen an Incident-Response-Team weiterleiten, falls sensible Daten (z. B. Sozialversicherungsnummern) gefunden werden
E-Mail-Vorlage zur Entfernung (Beispiel)
Subject: Bitte Entfernen meiner personenbezogenen Daten
Sehr geehrte Damen und Herren,
bitte entfernen Sie die folgenden personenbezogenen Daten aus Ihren öffentlich einsehbaren Datenbanken und Websites:
- Name: [Ihr vollständiger Name]
- Adresse: [Ihre Adresse]
- E-Mail: [Ihre E-Mail]
Ich fordere Sie gemäß geltendem Datenschutzrecht auf, meine personenbezogenen Daten zu löschen und mir die Löschung zu bestätigen. Falls eine Identitätsprüfung notwendig ist, informieren Sie mich bitte über das geforderte Verfahren.
Mit freundlichen Grüßen,
[Ihr Name]
Kriterien zur Auswahl eines Dienstes
- Umfang der abgedeckten Broker
- Genauigkeit der Treffer (geringe Fehlidentifikationen)
- Automatische Entfernung und Monitoring
- Preis-Leistungs-Verhältnis
- Transparenz und Dokumentation der Löschvorgänge
Sicherheits- und Datenschutzhinweise
- Geben Sie nur so viele persönliche Daten wie nötig an. Viele Dienste benötigen E-Mail und Name; vermeiden Sie unnötige Zusätze.
- Prüfen Sie die Datenschutzbedingungen des Dienstes vor Nutzung.
- In der EU bestehen Rechte nach dem Datenschutzrecht (z. B. DSGVO). Fragen Sie bei Bedarf eine Datenschutzbehörde oder einen Anwalt.
Checkliste nach Entfernung
- Bestätigung speichern (Screenshot oder E-Mail)
- Nach 1–3 Monaten erneut scannen
- Wenn Daten wieder auftauchen: Archivierte Bestätigung nutzen und erneute Entfernung verlangen
Zusammenfassung
- Datenbroker sammeln und verkaufen persönliche Daten. Sie können Profile selbst manuell entfernen oder Dienste nutzen.
- Manuelle Entfernung ist kostenlos, aber aufwändig. Automatische Dienste sparen Zeit, kosten jedoch meist Geld.
- Es gibt keine Garantie auf vollständige, dauerhafte Löschung; Monitoring ist empfehlenswert.
Nächste Schritte
- Führen Sie einen kostenlosen Scan (z. B. Onerep oder Privacy Bee) durch.
- Entfernen Sie zuerst besonders sensible Treffer manuell.
- Entscheiden Sie, ob ein kostenpflichtiges Monitoring sinnvoll ist.
Wichtig: Wenn Sie eine vollständige Löschung anstreben, denken Sie auch an Social-Media-Konten und öffentliche Register. Manche Daten können immer wieder auftauchen und erfordern fortlaufende Pflege.
Kürzlich aktualisiert: Überprüfen Sie Preise und Konditionen der genannten Dienste vor Nutzung.
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