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Ordner per Passwort schützen ohne Zusatzsoftware in Windows 7/8.1/10

4 min read Windows Sicherheit Aktualisiert 19 Oct 2025
Ordner per Passwort schützen (Windows ohne Software)
Ordner per Passwort schützen (Windows ohne Software)

Desktopansicht mit Windows-Ordnern und Beispielbild des Vorgehens

Einführung

Dieser Leitfaden zeigt, wie Sie ohne zusätzliche Software einen Ordner unter Windows mit einer einfachen Batch-Datei (CMD) so verstecken und sperren, dass er im Dateiexplorer nicht sichtbar ist, solange er gesperrt ist. Die Methode eignet sich für Anwender, die eine leichte Barriere wünschen. Sie ist jedoch keine Verschlüsselung und schützt nicht gegen Zugriff durch erfahrene Nutzer oder Administratoren.

Wichtiger Hinweis: Diese Anleitung funktioniert unter Windows 7, 8.1 und 10. Wenn Sie sensible Daten dauerhaft schützen möchten, nutzen Sie Verschlüsselungslösungen wie BitLocker (Windows Pro/Enterprise) oder zuverlässige Drittanbieter-Tools.

Voraussetzungen

  • Ein Windows-PC oder -Laptop (7 / 8.1 / 10)
  • Ein einfacher Texteditor (Notepad reicht)
  • Grundkenntnisse, wie man Dateien umbenennt und per CMD startet

Kurzanleitung (Was passiert)

  1. Sie legen eine Batch-Datei (.bat) an.
  2. Beim ersten Start erstellt die Batch-Datei einen Ordner namens “Private” im gleichen Verzeichnis.
  3. Legen Sie Dateien in “Private”.
  4. Beim Ausführen fragt die Batch-Datei, ob der Ordner gesperrt werden soll. Mit Ja wird er umbenannt und mit Attributen versteckt.
  5. Zum Entsperren starten Sie die Datei erneut und geben das Passwort ein.

Schritte im Detail

  1. Öffnen Sie Notepad.
  2. Kopieren Sie den folgenden Code in die Datei. Ersetzen Sie YourPassword durch Ihr gewünschtes Passwort (ohne Anführungszeichen). Verwenden Sie ein sicheres Passwort.
@echo off
cls
echo www.techworm.net
title Folder Private
if EXIST TWlock goto UNLOCK
if NOT EXIST Private goto MDLOCKER
:CONFIRM
echo Are you sure you want to lock the folder(Y/N)
set /p "cho=>"
if %cho%==Y goto LOCK
if %cho%==y goto LOCK
if %cho%==n goto END
if %cho%==N goto END
echo Invalid choice.
goto CONFIRM
:LOCK
ren Private TWlock
attrib +h +s TWlock
echo Folder locked
goto End
:UNLOCK
echo Enter password to unlock folder
set /p "pass=>"
if %pass%==YourPassword goto Decrypt
goto FAIL
:Decrypt
attrib -h -s TWlock
ren TWlock Private
echo Folder Unlocked successfully
goto End
:FAIL
echo Invalid password
goto End
:MDLOCKER
md Private
echo Private created successfully
goto End
:End
  1. Speichern Sie die Datei als Cipher.bat (oder einen anderen Namen, aber mit der Endung .bat).
  2. Öffnen Sie die Eingabeaufforderung (CMD) in dem Ordner, in dem Cipher.bat liegt, und führen Sie die Datei aus: geben Sie den Dateinamen ein und drücken Enter.

Batch-Datei wird im Editor geöffnet; Bildschirmfoto des Notepad-Fensters mit Code

Beim ersten Start legt das Skript den Ordner “Private” im gleichen Verzeichnis an.

Windows Explorer zeigt neu erstellten Ordner

Fügen Sie nun Ihre Dateien in den Ordner “Private”.

Öffnen Sie anschließend Cipher.bat erneut über CMD. Das Skript fragt, ob Sie den Ordner sperren möchten. Tippen Sie “Y” und drücken Enter.

Eingabeaufforderung fragt nach Bestätigung zum Sperren des Ordners

Nach Bestätigung wird der Ordner versteckt und umbenannt (TWlock). Er ist im Explorer nicht mehr sichtbar.

Der versteckte Ordner ist nicht mehr sichtbar, nur das Batch-Skript bleibt

Zum Entsperren starten Sie die Batch-Datei wieder, geben das Passwort ein und der Ordner wird wieder sichtbar.

Dialog zur Passworteingabe in der Eingabeaufforderung

Sicherheitsbewertung — was diese Methode leistet und was nicht

  • Schutzstufe: Obfuskation (Verbergen), nicht Verschlüsselung.
  • Geeignet für: Schnellschutz vor versehentlichem Zugriff oder neugierigen Familienmitgliedern.
  • Nicht geeignet für: Schutz gegen Administratoren, forensische Analyse, physischer Zugriff (Boot von USB) oder Tools, die Attribute zurücksetzen.

Wichtig: Ein erfahrener Benutzer kann versteckte/systemgeschützte Dateien anzeigen (Explorer-Optionen) oder per attrib den Ordner sichtbar machen. Diese Methode bietet also nur Basisschutz.

Wann diese Methode versagt (Gegenbeispiele)

  • Wenn jemand im Explorer “geschützte Systemdateien anzeigen” aktiviert.
  • Bei Zugriff über ein anderes Betriebssystem (z. B. Booten von Linux/USB).
  • Wenn Ihr Konto Administratorrechte hat und jemand CMD-Befehle ausführt, um Attribute zu entfernen.
  • Bei Malware oder Remote-Angriffen, die Dateien auslesen können.

Alternative Ansätze (sicherer)

  • BitLocker (Windows Pro/Enterprise): Volle Laufwerksverschlüsselung.
  • EFS (Encrypting File System) für NTFS (Benutzerbasierte Verschlüsselung).
  • Verlässliche Drittanbieter-Tools wie VeraCrypt (kostenlos, Open Source) für Container-Verschlüsselung.
  • Passwortmanager mit sicherer Dateisynchronisation, wenn Sie Daten mit Geräten teilen.

Schnell-Checkliste (für Anwender)

  • Batch-Datei erstellt und als .bat gespeichert.
  • Passwort im Skript ersetzt und an sicherem Ort notiert.
  • Daten in den Ordner “Private” verschoben.
  • Skript per CMD gestartet, um Verhaltensmeldungen zu sehen.
  • Backup wichtiger Dateien an sicherem Ort erstellt (nicht im selben Ordner).

Risiko-Matrix & Gegenmaßnahmen

RisikoEintrittswahrscheinlichkeitAuswirkungMinderung
Sichtbarmachen durch Explorer-OptionMittelNiedrig bis MittelNutzer anweisen, versteckte/systemgeschützte Dateien nicht anzuzeigen
Zugriff durch AdministratorHochHochFür sensible Daten echte Verschlüsselung verwenden
Datenverlust durch Löschen des SkriptsNiedrigMittelBackup außerhalb des Ordners anlegen
Angriff über MalwareMittelHochAnti-Malware, regelmäßige Updates

Kurze Glossar-Zeile

  • Obfuskation: Verbergen von Informationen ohne Verschlüsselung.
  • Attribut +h +s: Windows-Attribute für “hidden” und “system”.
  • BitLocker/EFS: Windows-eigene Verschlüsselungslösungen.

Fazit

Die Batch-Methode ist eine schnelle und einfache Möglichkeit, einen Ordner in Windows zu verstecken und ihn per Passwort (in der Batch-Datei) zu schützen. Sie ist nützlich für grundlegende Privatsphäre, ersetzt aber keine sichere Verschlüsselung. Für vertrauliche Daten verwenden Sie verschlüsselte Container (z. B. VeraCrypt) oder Windows-Bordmittel wie BitLocker/EFS.

Wichtig: Bewahren Sie Backups Ihrer wichtigsten Daten an einem separaten Ort auf. Wenn Sie Fragen oder Probleme haben, schreiben Sie einen Kommentar — ich helfe gern weiter.

Autor
Redaktion

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