Opigno LMS auf Ubuntu 18.04 installieren und konfigurieren

Diese Schritt-für-Schritt-Anleitung zeigt, wie Sie Opigno LMS auf einem Ubuntu 18.04‑Server installieren: LAMP-Umgebung einrichten, MariaDB sichern, Apache‑VirtualHost anlegen und die Webinstallation abschließen. Enthalten sind Sicherheits‑ und Troubleshooting‑Hinweise sowie eine kurze Checkliste für Produktionsbetrieb.
Einführung
Opigno LMS ist ein kostenloses, Open‑Source Learning Management System auf Basis von Drupal. Es richtet sich an Unternehmen und Hochschulen, die Online‑Schulungen verwalten, Kurse verkaufen und Zertifikate ausstellen möchten. Diese Anleitung führt Sie durch die Installation und erste Konfiguration auf einem Ubuntu 18.04‑Server.
Wichtig: Ubuntu 18.04 ist eine ältere LTS‑Version. Ziehen Sie bei neuen Projekten gegebenenfalls Ubuntu 20.04 oder 22.04 in Betracht.
Voraussetzungen
- Ein Server mit Ubuntu 18.04. Sie arbeiten als root oder mit einem Benutzer, der sudo ausführen darf.
- Root‑Passwort oder sudo‑Zugang ist konfiguriert.
- Basiskenntnisse in der Linux‑Kommandozeile.
Hinweis: In Produktionsumgebungen benötigen Sie zusätzlich eine öffentliche Domain, ein SSL‑Zertifikat und Firewall‑Regeln.
Übersicht der Schritte
- System aktualisieren
- LAMP‑Stack (Apache, MariaDB, PHP) installieren
- PHP‑Konfiguration anpassen
- MariaDB sichern und Datenbank anlegen
- Opigno herunterladen und Dateiberechtigungen setzen
- Apache‑VirtualHost konfigurieren
- Webinstallationsassistenten durchlaufen
- Sicherheits‑ und Nacharbeiten
System aktualisieren
Führen Sie zuerst ein Update und Upgrade aus:
apt-get update -y
apt-get upgrade -y
Starten Sie den Server neu, wenn der Kernel oder kritische Pakete aktualisiert wurden.
LAMP‑Server installieren
Installieren Sie Apache, MariaDB, PHP 7.2 und die benötigten PHP‑Erweiterungen:
apt-get install apache2 mariadb-server php7.2 libapache2-mod-php7.2 php7.2-common php7.2-sqlite3 php7.2-curl php7.2-intl php7.2-mbstring php7.2-xmlrpc php7.2-mysql php7.2-gd php7.2-xml php7.2-cli php7.2-zip unzip wget -y
Starten und aktivieren Sie Apache und MariaDB:
systemctl start apache2
systemctl enable apache2
systemctl start mariadb
systemctl enable mariadb
PHP‑Konfiguration anpassen
Öffnen Sie die php.ini für Apache und passen Sie die wichtigsten Werte an:
nano /etc/php/7.2/apache2/php.ini
Setzen oder ändern Sie folgende Werte (empfohlen):
memory_limit = 256M
post_max_size = 100M
upload_max_filesize = 100M
max_execution_time = 360
date.timezone = Europe/Berlin
Speichern und Datei schließen.
Wichtig: Passen Sie date.timezone an Ihre Zeitzone an, z. B. Europe/Berlin.
MariaDB sichern und Datenbank anlegen
Sichern Sie die MariaDB‑Installation interaktiv:
mysql_secure_installation
Das Skript fragt u. a. nach einem Root‑Passwort, dem Entfernen anonymer Nutzer und nach dem Entfernen der Testdatenbank. Antworten Sie entsprechend Ihrer Sicherheitsanforderungen.
Melden Sie sich anschließend an und legen Sie Datenbank und Benutzer für Opigno an (ersetzen Sie secure_password durch ein starkes Passwort):
mysql -u root -p
MariaDB [(none)]> CREATE DATABASE opigno;
MariaDB [(none)]> CREATE USER 'opignouser'@'localhost' IDENTIFIED BY 'secure_password';
MariaDB [(none)]> GRANT ALL PRIVILEGES ON opigno.* TO 'opignouser'@'localhost' IDENTIFIED BY 'secure_password' WITH GRANT OPTION;
MariaDB [(none)]> FLUSH PRIVILEGES;
MariaDB [(none)]> exit
Wichtig: Verwenden Sie kein triviales Passwort. Erlauben Sie Datenbankzugriff nur von notwendigen Hosts.
Opigno herunterladen und Dateien bereitstellen
Laden Sie die aktuelle opigno‑Distribution herunter (URL bleibt unverändert):
wget https://www.opigno.org/sites/default/files/opigno-with-dependencies-v2.5.zip
Entpacken und legen Sie die Dateien ins Web‑Root:
mkdir /var/www/html/opigno
unzip opigno-with-dependencies-v2.5.zip -d /var/www/html/opigno/
Setzen Sie die Dateibesitzrechte:
chown -R www-data:www-data /var/www/html/opigno
chmod -R 755 /var/www/html/opigno
Hinweis: In produktiven Setups können restriktivere Rechte sinnvoll sein (z. B. 750 für Verzeichnisse).
Apache für Opigno konfigurieren
Erstellen Sie einen VirtualHost:
nano /etc/apache2/sites-available/opigno.conf
Fügen Sie die folgende Konfiguration ein und passen Sie ServerAdmin sowie ServerName an Ihre Domain an:
ServerAdmin [email protected]
DocumentRoot /var/www/html/opigno
ServerName example.com
Options FollowSymlinks
AllowOverride All
Require all granted
ErrorLog ${APACHE_LOG_DIR}/opigno_error.log
CustomLog ${APACHE_LOG_DIR}/opigno_access.log combined
RewriteEngine on
RewriteBase /
RewriteCond %{REQUEST_FILENAME} !-f
RewriteCond %{REQUEST_FILENAME} !-d
RewriteRule ^(.*)$ index.php?q=$1 [L,QSA]
Aktivieren Sie die Site und das Rewrite‑Modul, dann starten Sie Apache neu:
a2ensite opigno.conf
a2enmod rewrite
systemctl restart apache2
Prüfen Sie den Status von Apache bei Bedarf:
systemctl status apache2
Webinstallation abschließen
Öffnen Sie im Browser Ihre Domain (z. B. http://example.com). Der Installationsassistent von Opigno führt Sie durch Sprache, Datenbank‑Verbindung und Admin‑Konto.
Wählen Sie die Sprache und klicken Sie auf “Save and continue”.
Geben Sie Datenbankname, Benutzer und Passwort an, dann “Save and continue”.
Nach Abschluss sehen Sie die Bestätigungsseite und können sich mit dem angelegten Admin‑Konto anmelden.
Wichtige Nacharbeiten und Sicherheit
- HTTPS erzwingen: Richten Sie ein TLS‑Zertifikat (z. B. Let’s Encrypt) ein und leiten Sie HTTP zu HTTPS um.
- Firewall: Erlauben Sie nur benötigte Ports (80, 443) und SSH auf einer sicheren Portnummer.
- Dateiberechtigungen: Überprüfen Sie, dass nur www‑data Schreibrechte dort hat, wo nötig.
- Backups: Planen Sie regelmäßige Backups der MariaDB‑Datenbank und des Dateisystems.
- Updates: Halten Sie OS, PHP und Opigno/Drupal aktuell.
Hinweis: Verwenden Sie in der Produktion niemals einfache Passwörter wie “password” und vermeiden Sie die Verwendung des MariaDB‑root in Webanwendungen.
Troubleshooting — häufige Probleme
- 500 Internal Server Error: Prüfen Sie /var/log/apache2/opigno_error.log und die PHP‑Fehlerlogs.
- Datenbankverbindung schlägt fehl: Prüfen Sie Benutzer, Passwort, Host (localhost) und ob MariaDB läuft.
- Berechtigungsprobleme: Stellen Sie sicher, dass www-data Besitzer der Opigno‑Dateien ist.
- Rewrite funktioniert nicht: Prüfen Sie, ob mod_rewrite aktiviert ist und AllowOverride All gesetzt ist.
Checkliste für Produktionsreife
- Domain konfiguriert und DNS gesetzt
- HTTPS mit trusted Zertifikat eingerichtet
- Starke Passwörter für DB und Adminkonto
- Automatisierte Backups eingerichtet
- Firewall aktiviert und unnötige Dienste deaktiviert
- Monitoring/Logs zentralisiert
Wer macht was — Rollen‑Checkliste
- Administrator: Systemupdates, Backup, Firewall, SSL
- Entwickler: Anpassung von Themes/Modulen, Testing
- Trainer/Content‑Manager: Inhalte anlegen, Kurse verwalten, Zertifikate konfigurieren
Akzeptanzkriterien
- Opigno Login‑Seite erreichbar über HTTPS
- Admin‑Konto funktioniert und kann Kurse anlegen
- DB‑Verbindung ohne Fehler und tägliche Backups aktiv
- Dateiberechtigungen minimiert und Apache läuft stabil
Alternativen und Weiterführendes
- Neuere Ubuntu‑LTS (20.04, 22.04) für längeren Support verwenden
- Managed Hosting oder Containerisierung (Docker/Kubernetes) für Skalierung
- Verwenden Sie externe Mailprovider oder SMTP‑Relay für zuverlässige E‑Mail‑Zustellung
Kurzes Glossar
- LAMP: Linux, Apache, MariaDB/MySQL, PHP — Standard‑Stack für Webanwendungen.
- VirtualHost: Apache‑Konfiguration, die eine Website/Domäne definiert.
- mod_rewrite: Apache‑Modul für URL‑Umschreibung (saubere URLs).
FAQ
Ist Ubuntu 18.04 noch geeignet?
Für Test‑ oder bestehende Installationen ja, für neue Projekte empfiehlt sich eine neuere LTS‑Version wegen längerer Support‑Zeiträume.
Kann ich Opigno per HTTPS betreiben?
Ja. Setzen Sie ein TLS‑Zertifikat (z. B. Let’s Encrypt) auf dem Apache‑VirtualHost und leiten Sie HTTP auf HTTPS weiter.
Wie sichere ich regelmäßige Backups?
Planen Sie Cron‑Jobs oder verwenden Sie Tools wie Borg, rsync oder kommerzielle Backup‑Lösungen; exportieren Sie regelmäßig die MariaDB‑Dumps.
Zusammenfassung
Opigno lässt sich auf Ubuntu 18.04 mit einem klassischen LAMP‑Stack zuverlässig installieren. Achten Sie besonders auf Datenbank‑Sicherheit, Dateiberechtigungen und HTTPS für produktive Umgebungen. Mit den hier beschriebenen Schritten haben Sie eine solide Basis für den Betrieb eines eigenen LMS.
Wichtig: Fragen Sie gern nach, wenn Sie individuelle Anforderungen (Mehrmandantenbetrieb, hohe Nutzerzahlen, Integration in SSO) haben — ich helfe bei Architekturoptionen und Best Practices.
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