Linux auf Android installieren
TL;DR
Installieren Sie Linux auf Ihrem Android-Gerät in vier klaren Schritten: BusyBox installieren, Terminal-Emulator installieren, benötigte Dateien auf die SD-Karte kopieren und das Ubuntu-Skript starten. Verwenden Sie eine SD-Karte ≥ 4 GB, Root-Rechte und sichern Sie Ihre Daten zuvor.

Inhaltsverzeichnis
- Volles Potenzial freischalten: Linux auf Android
- Schritt 1: BusyBox installieren
- Schritt 2: Terminal installieren
- Schritt 3: Benötigte Dateien ablegen
- Schritt 4: System starten und VNC nutzen
- Zusätzliche Hinweise, Alternativen und Fehlerbehebung
Volles Potenzial freischalten: Linux auf Android
Diese Anleitung führt in vier Schritten durch die Installation einer Linux-Umgebung auf einem Android-Gerät. Ziel ist ein lauffähiges Ubuntu in einer chroot-/proot-artigen Umgebung, das Sie per VNC bedienen. Kurz gesagt: Sie erhalten eine Linux-Desktop-Umgebung auf einem Android-Gerät.
Kurzdefinition: BusyBox liefert kleine, häufig genutzte Unix-Tools in einem Paket. Ein Terminal-Emulator erlaubt direkte Eingabe von Shell-Kommandos.
Voraussetzungen
- Android-Gerät mit Root-Rechten (Root Access)
- SD-Karte mit mindestens 4 GB freiem Speicher (empfohlen ≥ 8 GB)
- Vollständige Sicherung Ihrer Daten (Backup)
- PC mit USB-Verbindung oder ein Weg, Dateien auf die SD-Karte zu kopieren
Wichtig: Root-Rechte und veränderte Systemdateien können die Garantie verletzen und das Gerät beschädigen. Sichern Sie Ihre Daten.
Schritt 1: BusyBox installieren

- Öffnen Sie den Play Store auf Ihrem Gerät.
- Suchen Sie nach “BusyBox” (beliebte Apps wie “BusyBox” von Stephen (Stericson) funktionieren). Laden und installieren.
- Starten Sie die BusyBox-App und führen Sie die Installation der Binärdateien durch.
BusyBox stellt die grundlegenden Unix-Tools bereit, die viele Skripte erwarten.
Schritt 2: Terminal-Emulator installieren

Installieren Sie einen Terminal-Emulator aus dem Play Store, z. B. “Terminal Emulator for Android”. Das Terminal benötigen Sie, um Shell-Befehle auszuführen und das Setup-Skript zu starten.
Schritt 3: Benötigte Dateien ablegen

- Verbinden Sie Ihr Gerät per USB mit dem PC. Aktivieren Sie die USB-Mount- oder Dateiübertragungsfunktion.
- Laden Sie die benötigten Archivdateien herunter. (In dieser Anleitung wird vorausgesetzt, dass Sie zwei Archivdateien haben, die das Ubuntu-Root-Filesystem und das Startskript enthalten.)
- Erstellen Sie auf der SD-Karte einen neuen Ordner, z. B.
Ubuntu(Groß-/Kleinschreibung ist egal). - Entpacken Sie die heruntergeladenen Dateien in diesen Ordner.
Achten Sie darauf, dass die Ordnerstruktur lesbar ist und das Skript ubuntu.sh im Ordner liegt.
Schritt 4: System starten und VNC nutzen

- Starten Sie den Terminal-Emulator.
- Geben Sie Root-Rechte:
su- Wechseln Sie zum SD-Karten-Verzeichnis:
cd /mnt/sdcard
lsPrüfen Sie, ob der Ordner Ubuntu sichtbar ist.
- Wechseln Sie in den Ordner und starten Sie das Setup-Skript:
cd Ubuntu
sh ubuntu.shFolgen Sie den Anweisungen des Skripts. Das Skript fragt nach einer Bildschirmauflösung. Geben Sie sie im Format Breite×Höhe ein, z. B.
800×480oder600×400.Nach Abschluss läuft das Ubuntu-System im Hintergrund. Um die grafische Anzeige zu sehen, installieren Sie eine VNC-App (z. B. “VNC Viewer”) aus dem Play Store und verbinden Sie sich mit dem lokalen VNC-Server, den das Skript gestartet hat.
Kommandoübersicht (häufige Befehle):
su— Root-Rechte anforderncd /mnt/sdcard— Zugriff auf SD-Kartels— Verzeichnisinhalt anzeigencd Ubuntu— in Ubuntu-Ordner wechselnsh ubuntu.sh— Setup-Skript ausführen
Fehlerbehebung und häufige Probleme
- Gerät meldet “permission denied”: Prüfen Sie, ob Ihr Gerät gerootet ist und BusyBox korrekt installiert wurde.
- Ordner nicht sichtbar: Manche Geräte mounten SD-Karten an anderen Pfaden, z. B.
/sdcardoder/storage/emulated/0. Nutzen Siels /zur Orientierung. - VNC zeigt schwarzen Bildschirm: Prüfen Sie, ob der VNC-Server läuft, und ob die im Skript gewählte Auflösung unterstützt wird.
- Netzwerkprobleme in Debian/Ubuntu-Umgebung: Netzwerk-Interfaces können anders heißen; prüfen Sie
ip addr.
Alternative Ansätze
- Proot/Termux-Methode: Wenn Sie kein Root haben, nutzen Sie Termux + proot-distro, um eine Linux-Umgebung ohne Root zu betreiben.
- Linux Deploy / UserLAnd: Diese Apps automatisieren chroot/proot-Setups und bieten grafische Hilfen.
- Voller Firmware-Austausch (Custom ROM): Nur für fortgeschrittene Nutzer; hierbei ersetzen Sie das Android-System komplett, was riskant ist.
Wann diese Anleitung nicht passt
- Kein Root verfügbar: Diese Anleitung setzt Root voraus.
- Geräte mit verschlüsselter oder nicht austauschbarer SD-Karte: Dateizugriff kann blockiert sein.
- Sehr alte oder sehr neue Android-Versionen: Kompatibilitätsprobleme möglich.
Sicherheits- und Datenschutzhinweise
- Backup: Erstellen Sie vor Beginn ein vollständiges Backup Ihres Geräts.
- Rechte: Gewähren Sie nur vertrauenswürdigen Apps Root-Rechte.
- Datenzugriff: Linux-Umgebungen können auf Ihre SD-Karte zugreifen. Sensible Daten vorher entfernen oder verschlüsseln.
Entscheidungs-Checklist vor dem Start
Für Einsteiger:
- Backup erstellt
- Root vorhanden
- SD-Karte ≥ 4 GB (empfohlen ≥ 8 GB)
- USB-Verbindung getestet
Für Fortgeschrittene:
- BusyBox-Version geprüft
- Alternative (proot/Termux) evaluiert
- VNC-Client eingerichtet
Mini-SOP: Schnellstart (Kurzversion)
- BusyBox aus dem Play Store installieren.
- Terminal-Emulator installieren.
- Dateien auf SD-Karte in Ordner
Ubuntuentpacken. - Terminal:
su→cd /mnt/sdcard/Ubuntu→sh ubuntu.sh. - VNC-App starten und verbinden.
Kurze Begriffserklärung
- BusyBox: Sammlung kleiner Unix-Tools in einer Binärdatei.
- chroot/proot: Techniken, um ein alternatives Root-Dateisystem bereitzustellen.
- VNC: Protokoll zur Anzeige eines entfernten Desktops.
Zusammenfassung
- Sie brauchen Root, BusyBox, ein Terminal und eine SD-Karte.
- Kopieren Sie die benötigten Dateien in einen Ordner auf der SD-Karte.
- Starten Sie das Skript und verbinden Sie per VNC mit der grafischen Oberfläche.
Hinweis: Wenn Sie Probleme haben oder Fragen zu einem Schritt, beschreiben Sie das Gerät, die Android-Version und die genaue Fehlermeldung, dann lässt sich gezielter helfen.
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