TeamSpeak-Server auf CentOS 7 installieren
Dieser Leitfaden zeigt Schritt für Schritt, wie Sie auf einem CentOS 7-Server einen TeamSpeak‑Server installieren, als eigenen Benutzer betreiben, ihn als systemd‑Service einrichten und typische Sicherheits- und Firewall‑Einstellungen prüfen. Am Ende finden Sie Checklisten, Tests und Troubleshooting‑Tipps.
Voraussetzungen
- Minimal installierter CentOS 7-Server
- Root‑Rechte. Dieses Tutorial ist als Root geschrieben; wenn Sie als sudo‑User eingeloggt sind, führen Sie zuerst
sudo -i
aus.
Wichtig: Verwenden Sie für Produktionssysteme ein separates Benutzerkonto für TeamSpeak, damit der Dienst isoliert läuft.
Basis‑System aktualisieren
Führen Sie vor Installation aller Pakete ein Systemupdate durch:
yum -y update
Sobald das System aktuell ist, installieren Sie die benötigten Abhängigkeiten.
Abhängigkeiten installieren
Installieren Sie die benötigten Pakete:
yum -y install nano wget perl tar net-tools bzip2
Anschließend legen Sie einen dedizierten Benutzer für den TeamSpeak‑Server an, so läuft der Dienst nicht als root:
adduser teamspeak -d /opt/teamspeak
Der Home‑Ordner des Benutzers wird auf /opt/teamspeak gesetzt.
TeamSpeak herunterladen und installieren
TeamSpeak bietet vorkompilierte Archive für Linux. Laden Sie das Archiv herunter (Beispielversion):
wget http://dl.4players.de/ts/releases/3.0.13.8/teamspeak3-server_linux_amd64-3.0.13.8.tar.bz2
Aktuelle Links finden Sie auf der offiziellen TeamSpeak‑Downloadseite. Entpacken Sie das Archiv:
tar xvf teamspeak3-server_linux_amd64*.tar.bz2
Verschieben Sie die Dateien in das Home‑Verzeichnis des TeamSpeak‑Benutzers:
mv teamspeak3-server_linux_amd64/* /opt/teamspeak
Bereinigen Sie die Installationsdateien:
rm -rf teamspeak3-server_linux_amd64*
Setzen Sie den Besitzer der Dateien auf den teamspeak‑Benutzer:
chown -R teamspeak: /opt/teamspeak
TeamSpeak ist jetzt installiert. Weiter geht es mit dem Starten des Servers.
TeamSpeak starten und stoppen
Wechseln Sie zum TeamSpeak‑Benutzer und starten Sie den Server mit dem mitgelieferten Startscript:
su - teamspeak
./ts3server_startscript.sh start inifile=ts3server.ini
Bei erfolgreich gestarteter Instanz sehen Sie eine ähnliche Ausgabe:
[teamspeak@centos ~]$ ./ts3server_startscript.sh start inifile=ts3server.ini
Starting the TeamSpeak 3 server
TeamSpeak 3 server started, for details please view the log file
[teamspeak@centos ~]$
------------------------------------------------------------------
I M P O R T A N T
------------------------------------------------------------------
Server Query Admin Account created
loginname= "serveradmin", password= "4CQJv1kq"
------------------------------------------------------------------
Merken Sie sich die ausgegebene serveradmin‑Zugangskombi; sie wird nur einmal beim ersten Start angezeigt.
Zum Stoppen des Servers:
./ts3server_startscript.sh stop
Ausgabe:
[teamspeak@centos ~]$ ./ts3server_startscript.sh stop
Stopping the TeamSpeak 3 server done
Mit exit
kehren Sie zum Root‑Konto zurück.
systemd‑Service einrichten
Es ist empfehlenswert, einen systemd‑Service anzulegen, damit TeamSpeak bei Systemstart automatisch startet und sich leichter verwalten lässt.
Erstellen Sie die Service‑Datei:
nano /lib/systemd/system/teamspeak.service
Füllen Sie die Datei mit folgendem Inhalt:
[Unit]
Description=TeamSpeak Server Service
After=network.target
[Service]
Type=forking
WorkingDirectory=/opt/teamspeak/
ExecStart=/opt/teamspeak/ts3server_startscript.sh start inifile=ts3server.ini
ExecStop=/opt/teamspeak/ts3server_startscript.sh stop
User=teamspeak
Group=teamspeak
PIDFile=/opt/teamspeak/ts3server.pid
Restart=always
RestartSec=9
StandardOutput=syslog
StandardError=syslog
SyslogIdentifier=teamspeak
[Install]
WantedBy=multi-user.target
Speichern und schließen. Starten Sie den Dienst und aktivieren Sie ihn für den Boot:
systemctl start teamspeak
systemctl enable teamspeak
systemctl status teamspeak
Firewall und Ports
TeamSpeak verwendet standardmäßig diese Ports:
- UDP 9987 — Sprachverkehr
- TCP 10011 — ServerQuery
- TCP 30033 — Dateiübertragung
Öffnen Sie die Ports mit firewalld:
firewall-cmd --permanent --add-port=9987/udp
firewall-cmd --permanent --add-port=10011/tcp
firewall-cmd --permanent --add-port=30033/tcp
firewall-cmd --reload
Prüfen Sie, ob Ihre externe Netzwerk‑/Cloud‑Security‑Group die Ports ebenfalls freigibt.
SELinux und Berechtigungen
Bei aktivem SELinux kann es zu Problemen kommen. Testweise setzen Sie SELinux kurzzeitig auf permissive (nur zur Fehlersuche):
setenforce 0
Dauerhaftes Deaktivieren ist nicht empfohlen; stattdessen sollten Sie gezielt SELinux‑Kontexte anpassen, wenn erforderlich.
Backup und Upgrade Hinweise
Sichern Sie regelmäßig das Verzeichnis /opt/teamspeak (Konfiguration, Logs, Dateitransfers). Beispiel‑Backup:
tar -czf /root/teamspeak-backup-$(date +%F).tar.gz /opt/teamspeak
Beim Upgrade: Stoppen Sie den Dienst, sichern Sie /opt/teamspeak, entpacken Sie die neue Version und erhalten Sie die Rechte mit chown -R teamspeak: /opt/teamspeak
.
Sicherheits‑ und Datenschutzhinweise
- Verwenden Sie starke Passwörter für Server‑ und Adminkonten.
- Beschränken Sie ServerQuery‑Zugriffe (TCP 10011) auf vertrauenswürdige IPs.
- Prüfen Sie, ob personenbezogene Daten (Logs, Uploads) auf dem Server gespeichert werden; dokumentieren Sie Speicherfristen und Zugriffsrechte für DSGVO‑Konformität.
Wichtig: Dieser Leitfaden gibt generelle Hinweise, ersetzt aber keine rechtliche Beratung zur Datenschutz‑Compliance.
Akzeptanzkriterien
- systemctl status teamspeak gibt “active (running)” zurück.
- Ein TeamSpeak‑Client kann sich per UDP 9987 verbinden und Sprachkanäle nutzen.
- Der Serveradmin‑Account wurde beim ersten Start angezeigt und ermöglicht Adminzugriff.
- Backup‑Archiv lässt sich entpacken und Dateien sind lesbar.
Testfälle / Annahmekriterien
- TC1: Verbindung mit offiziellem Client – Anmeldung am Server möglich.
- TC2: Sprachübertragung – Audio in einem Kanal hörbar.
- TC3: Dateitransfer – Upload über TCP 30033 erfolgreich.
- TC4: Service‑Restart –
systemctl restart teamspeak
beendet und startet den Dienst ohne Fehler.
Rollenspezifische Checkliste
Administrator:
- System updaten (
yum -y update
) - Backup einrichten (/opt/teamspeak sichern)
- Firewall‑Regeln prüfen
- Service überwachen (systemctl / Logs)
Operator:
- Server starten/stoppen (
systemctl start|stop teamspeak
) - Logs prüfen (/opt/teamspeak/logs)
- Benutzerrechte und Channels verwalten im TeamSpeak‑Client
Kurzanleitung (Playbook)
- System aktualisieren
- Abhängigkeiten installieren
- teamspeak Benutzer anlegen
- Archiv herunterladen und entpacken
- Dateien nach /opt/teamspeak verschieben und chown setzen
- systemd‑Service erstellen, starten und aktivieren
- Firewall‑Ports öffnen
- Backup planen
Troubleshooting – häufige Probleme
- Server startet nicht: Prüfen Sie Logs in /opt/teamspeak/logs und systemctl status teamspeak.
- Port blockiert: Prüfen Sie lokale Firewall (
firewall-cmd --list-ports
) und externe Security Groups. - Fehlende Rechte: Stellen Sie sicher, dass alle Dateien teamspeak: gehören (chown -R teamspeak: /opt/teamspeak).
Merken Sie sich: Die initial ausgegebenen Admin‑Zugangsdaten werden nur beim ersten Start angezeigt. Falls verloren, muss ein neuer Admin über ServerQuery oder Konfigurationsänderung erstellt werden.
Wann diese Anleitung nicht passt
- Wenn Sie eine Container‑ oder Kubernetes‑Umgebung verwenden, sind andere Deploy‑Muster sinnvoll.
- Für stark regulierte Umgebungen müssen zusätzliche Sicherheitsvorkehrungen (HSM, Logging, Zugriffsverwaltung) implementiert werden.
Kurze Zusammenfassung
Sie haben gelernt, wie man TeamSpeak auf CentOS 7 installiert, als eigenen Benutzer betreibt, als systemd‑Dienst einrichtet, die relevanten Ports öffnet sowie Backups und Basis‑Sicherheitsmaßnahmen umsetzt. Testen Sie Verbindungen mit einem Client und automatisieren Sie Backups für den produktiven Betrieb.
Wichtig: Prüfen Sie regelmäßig Logs und Updates, um Sicherheit und Verfügbarkeit zu gewährleisten.
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OG Title: TeamSpeak auf CentOS 7 installieren OG Description: Schritt‑für‑Schritt Anleitung: Installation, systemd‑Service, Firewall und Tests für einen stabilen TeamSpeak‑Server auf CentOS 7.
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