Erkennen, ob Ihr Windows‑PC ARM‑basiert ist

TL;DR
Kurzfassung: Prüfen Sie zuerst Produktname und Aufkleber auf Begriffe wie Snapdragon. Falls sichtbar, ist der PC wahrscheinlich ARM‑basiert. Im laufenden System zeigen die Einstellungen unter System > Info oder die Umgebungsvariable PROCESSOR_ARCHITECTURE im Terminal an, ob es sich um ARM64 handelt. Verwenden Sie diese Informationen, um Kompatibilitätsrisiken bei Apps und Spielen abzuwägen.
Windows‑PCs mit ARM‑Prozessoren verhalten sich anders als klassische x86‑Geräte. Dieser Leitfaden zeigt mehrere einfache Prüfwege — beim Kauf, im Betriebssystem und per Kommandozeile — plus Entscheidungshilfen und Checklisten für verschiedene Nutzerrollen.
Warum die Prozessorarchitektur wichtig ist
Die Prozessorarchitektur bestimmt, welche Software nativ läuft und welche per Emulation laufen muss. Bei Windows‑Geräten mit Snapdragon‑ oder anderen ARM‑Chips läuft Windows 11 on ARM. Viele traditionelle Windows‑Programme wurden für x86/x64 entwickelt und laufen auf ARM über eine Emulationsschicht. Das führt zu möglichen Leistungseinbußen oder Inkompatibilitäten, insbesondere bei Spielen mit Anti‑Cheat und älteren Treibern.
Wichtig: ARM‑PCs sind nicht automatisch Copilot+ PCs, und Copilot+ PCs sind nicht automatisch ARM‑basiert. Die erste Copilot+‑Welle nutzte oft Snapdragon, seitdem gibt es aber auch Copilot+ Modelle mit Intel und AMD.
Vor dem Kauf: Spezifikationen und Aufkleber prüfen
Schritt 1 beim Kauf ist die Produktbeschreibung. Suchen Sie im Namen oder in den technischen Daten nach Marken wie Snapdragon oder nach Formulierungen wie Windows 11 on ARM. Herstellerangaben und Händlerseiten nennen manchmal den Prozessor exakt, zum Beispiel Snapdragon X Elite.
Ein sichtbarer Aufkleber mit dem Namen Snapdragon auf dem Gerätegehäuse oder der Verpackung ist ein sehr eindeutiger Hinweis auf ARM‑Hardware.
Hinweis: MediaTek plant ebenfalls den Einstieg in den Windows‑PC‑Markt, was ebenfalls ein Anzeichen für ARM‑Chips wäre. Manche Händler geben in der Systembezeichnung explizit an, wenn es sich um Windows 11 on ARM handelt; andere setzen diese Angabe voraus oder verschweigen sie.
Einstellungen prüfen
Am schnellsten prüfen Sie es im laufenden Windows:
- Drücken Sie die Windows‑Taste und X gleichzeitig und wählen Sie System, oder öffnen Sie Einstellungen und navigieren Sie zu System > Info.
- Suchen Sie den Eintrag Systemtyp.
Wenn unter Systemtyp ARM‑basierter Prozessor oder ARM64‑Architektur steht, handelt es sich um ein ARM‑Gerät. Bei x86/x64‑Geräten steht typischerweise x64‑basierter Prozessor.
Wichtig: Manche Händlerübersichten zeigen das Betriebssystem in englischer Form, z. B. Windows 11 Home 64 ARM. Das ist ein klarer Indikator.
Per Terminal oder PowerShell prüfen
Für eine präzise Systemauskunft öffnen Sie Terminal oder PowerShell. Die folgenden Befehle zeigen die Architektur an:
$env:PROCESSOR_ARCHITECTURE
Dieser Befehl gibt ARM64 zurück, wenn ARM‑Hardware verwendet wird. Bei alten 32‑Bit‑ARM‑Geräten kann auch ARM erscheinen. x86/x64‑Systeme melden x86 oder x64.
Zusätzlich können Sie detaillierte CPU‑Informationen abfragen:
gwmi win32_Processor
oder moderner:
Get-CimInstance Win32_Processor
Diese Befehle liefern Modellbezeichnung, Anzahl der Kerne und Taktfrequenzen. Damit können Sie prüfen, ob das Gerät tatsächlich einen Snapdragon, MediaTek oder einen anderen ARM‑Chip verwendet.
Kompatibilität und typische Auswirkungen
ARM‑Windows sieht optisch wie gewohnt aus, aber die Emulationsschicht ist entscheidend:
- Native ARM‑Apps laufen effizient und schnell.
- Nicht native x86/x64‑Apps werden emuliert; Performance und Stabilität können variieren.
- Viele gängige Anwendungen sind inzwischen in ARM‑Builds verfügbar: Browser, Office‑Apps, Zoom, VLC, Signal, Slack, Photoshop/Lightroom (in vielen Fällen), Affinity, LibreOffice und Google Drive.
- Spiele mit Anti‑Cheat oder spezifischen Treibern können problematisch sein.
Welche Auswirkungen konkret zu erwarten sind, hängt von Ihrem Nutzungsprofil ab. In der folgenden Matrix finden Sie eine qualitative Übersicht.
Kompatibilitätsmatrix (qualitativ)
Software‑Kategorie | Typische ARM‑Kompatibilität | Kommentar |
---|---|---|
Webbrowser | Hoch | Die meisten großen Browser haben ARM‑Builds |
Office und Produktivität | Hoch bis Mittel | Microsoft Office läuft nativ oder gut emuliert |
Kreativsoftware | Mittel | Viele Tools haben native Builds, Profiplugins können fehlen |
Spiele | Mittel bis Niedrig | Einige Spiele laufen, viele leiden unter Emulation oder Anti‑Cheat |
Treiber und Peripherie | Variabel | Hersteller müssen Treiber für ARM bereitstellen |
Hinweis: Diese Matrix ist qualitativ und beschreibt typische Tendenzen, keine Garantien.
Kaufentscheidung: Entscheidungshilfe
Nutzen Sie diese einfache Entscheidungslogik, um in wenigen Schritten ein Urteil zu fällen.
flowchart TD
A[Produktname oder Aufkleber prüfen] -->|Snapdragon oder MediaTek sichtbar| B[Wahrscheinlich ARM]
A -->|Kein Hinweis| C[Weitere Prüfung im OS]
C --> D[System > Info lesen]
D -->|ARM angezeigt| B
D -->|x64 angezeigt| E[Kein ARM]
B --> F{Benötigen Sie beste App- und Spielkompatibilität?}
F -->|Ja| G[ARM nicht empfohlen]
F -->|Nein| H[ARM möglich — prüfen native Apps]
Praktische Checkliste vor dem Kauf
- Prüfen Sie die Produktbezeichnung auf Snapdragon oder MediaTek.
- Suchen Sie in den technischen Daten nach Windows 11 on ARM.
- Öffnen Sie, wenn möglich, ein Displaymodell und schauen Sie nach einem Snapdragon‑Aufkleber.
- Fragen Sie den Händler nach Treiber‑Support und nativen App‑Builds für Ihre wichtigsten Programme.
- Für Gamer: verifizieren Sie Anti‑Cheat‑Kompatibilität und native GPU‑Treiber.
Rollenfokussierte Hinweise:
- Für Gamer: ARM meiden, bis Ihre Spiele und Anti‑Cheat bestätigt laufen.
- Für Vielreisende/Leistung pro Watt: ARM ist interessant wegen Effizienz.
- Für Büroanwender: ARM kann ausreichend sein, wenn Office und Browser unterstützt werden.
- Für Entwickler: prüfen Sie, ob Ihre Toolchain und Container/VMs auf ARM laufen.
Schnellprüf‑SOP im Laden oder bei der Inbetriebnahme
- Sichtprüfung: Produktname, Aufkleber, Verpackung.
- Systemprüfung: Einstellungen > System > Info.
- Terminalprüfung: $env:PROCESSOR_ARCHITECTURE ausführen.
- Kompatibilitätsprüfung: Liste Ihrer wichtigsten Programme gegen native ARM‑Versionen prüfen.
- Entscheidungsfindung: Wenn Ihre kritischen Apps nicht nativ laufen oder Spiele wichtig sind, besser x86 wählen.
Abwägungen und Alternativen
Wenn Sie auf bestimmte x86‑Anwendungen angewiesen sind, gibt es Alternativen:
- Wählen Sie ein Gerät mit Intel oder AMD x86/x64, um maximale Kompatibilität sicherzustellen.
- Prüfen Sie, ob Ihre Softwarehersteller ARM‑Versionen oder Web/Cloud‑Alternativen anbieten.
- Bei spezifischen Windows‑Abhängigkeiten testen Sie Anwendungen vor dem Kauf, etwa per Demo, Trial oder mit portablem Testgerät.
1‑Zeiliges Glossar
- ARM: Eine Prozessorarchitektur mit Schwerpunkt Energieeffizienz.
- x86 / x64: Traditionelle PC‑Architekturen von Intel und AMD.
- Emulation: Laufzeitübersetzung, damit ungeschriebene Architektursoftware auf einer anderen Architektur läuft.
- Copilot+: Marketingbegriff für bestimmte Windows‑Geräte mit integriertem Copilot‑Feature, kann ARM oder x86 nutzen.
Fazit
ARM‑basierte Windows‑Geräte bringen Vorteile bei Energieeffizienz und mobilen Szenarien, aber potenzielle Kompatibilitätsrisiken bei älteren Programmen und Spielen. Mit den beschriebenen Prüfmethoden — Sichtprüfung, Einstellungen und Terminalbefehle — können Sie schnell feststellen, ob ein Gerät ARM‑basiert ist und eine fundierte Kaufentscheidung treffen.
Wichtige Hinweise
- Wichtig: Prüfen Sie vor allem Ihre wichtigsten Anwendungen und Spiele auf native ARM‑Unterstützung oder verlässliche Emulationsperformance.
- Hinweis: Herstellerangaben können variieren; wenn möglich, testen Sie ein Gerät persönlich oder nutzen Sie die Widerrufsfrist bei Käufen.
Zusammenfassung der Schritte
- Vor dem Kauf: Aufkleber und Specs prüfen.
- Im System: System > Info kontrollieren.
- Per Terminal: $env:PROCESSOR_ARCHITECTURE oder gwmi win32_Processor nutzen.
- Entscheidung: Kompatibilitätsbedarf gegen Effizienzvorteile abwägen.
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