M-Audio Transit unter Ubuntu 9.04 amd64 einrichten
Stecken Sie das M-Audio Transit nicht an, aktivieren Sie die multiverse-Repository, installieren Sie madfuload, kopieren Sie die Transit-Firmware ma006100.bin nach /usr/share/usb/maudio und passen Sie die udev-Regel /lib/udev/rules.d/42-madfuload.rules an. Stecken Sie das Gerät ein und prüfen Sie mit lsusb, ob es als Transit (ID 0763:2006) erkannt wird. Bei Problemen: Gerät abziehen, Rechner neu starten und die Schritte nochmals prüfen.
Einführung
Diese Anleitung beschreibt, wie Sie das M-Audio Transit USB-Audiogerät unter Ubuntu 9.04 (amd64) zum Laufen bringen. Die Methode lädt die gerätespezifische Firmware in das Transit, weil das Gerät ohne Firmware nur als DFU (Device Firmware Upgrade) sichtbar ist. Das Verhalten beruht auf dem Standardablauf: Windows-Treiber laden die Firmware automatisch; unter Linux benötigt man madfuload, um das Firmware-Image zu übertragen.
Kurzdefinition: madfuload ist ein Tool, das Firmware in bestimmte USB-Geräte (wie M-Audio Transit) lädt, damit das Betriebssystem das Gerät als Audiogerät erkennt.
Wichtig: Die Firmwaredatei (ma006100.bin) ist proprietär. Sie müssen die Datei aus Ihrem Windows-Treiberpaket oder von einer Windows-Installation extrahieren. Diese Anleitung hilft nicht beim Beschaffen der Firmware.
Anforderungen
- Ubuntu 9.04 (jaunty) amd64 mit aktivierter multiverse-Repository
- Paket: madfuload (aus multiverse)
- Firmware-Datei: /usr/share/usb/maudio/ma006100.bin (Quelle: Windows-Treiberpaket oder Windows timeich)
Hinweis: Die Namen und Pfade der Dateien dürfen nicht verändert werden, sonst kann madfuload die Firmware nicht finden.
Warum das nötig ist (Kurzmodell)
Mental Model: Beim Einschalten ohne Firmware verhält sich das Transit wie ein minimalistisches DFU-Gerät. Der Linux-Kernel sieht nur ein USB-Gerät mit Produkt-ID 2806. Erst nach dem Hochladen der Firmware wechselt das Gerät in seinen Audio-Modus (z. B. Produkt-ID 2006) und ALSA kann es verwenden.
- Ausgangszustand: ID 0763:2806 (DFU)
- Nach Firmware-Upload: ID 0763:2006 (Transit Audio)
Einschränkung: Das Transit ist ein USB 1.1-Gerät. Es hat nicht genug Bandbreite für gleichzeitiges 96 kHz/24-bit Ein- und Ausgang. Unter Linux bleibt es meist auf 16-bit bis 48 kHz beschränkt.
Schritt-für-Schritt-Anleitung
Ziehen Sie das Transit vom USB-Port, falls es eingesteckt ist.
Stellen Sie sicher, dass die multiverse-Repository aktiviert ist.
Überprüfen Sie die Datei /etc/apt/sources.list mit:
less /etc/apt/sources.list | grep multiverse
Sie sollten eine Zeile wie diese sehen:
deb http://us.archive.ubuntu.com/ubuntu/ jaunty multiverse
Wenn diese Zeile auskommentiert ist (mit # davor), editieren Sie die Datei und entfernen Sie das #:
sudo nano /etc/apt/sources.list
Dann Paketlisten aktualisieren:
sudo apt-get update
- Installieren Sie madfuload:
sudo apt-get install madfuload
Beschaffen und kopieren Sie die Firmwaredatei ma006100.bin nach /usr/share/usb/maudio. Beispiele:
- Extrahieren Sie das Windows-Treiberpaket (insbesondere die .cab/.exe oder .msi Dateien).
- Oder kopieren Sie sie von einer vorhandenen Windows-Installation: C:\Windows\system32\drivers\ma006100.bin
Kopieren nach Linux (Beispiel-mount-Pfad):
sudo cp /media/windows/Windows/system32/drivers/ma006100.bin /usr/share/usb/maudio/
udev-Regel anpassen (vermeidet Segfaults beim direkten madfuload-Aufruf unter amd64)
Öffnen Sie die udev-Regeldatei:
sudo gedit /lib/udev/rules.d/42-madfuload.rules
Originaleintrag (kann sich unterscheiden):
# Transit
ACTION=="add", SUBSYSTEM=="usb", DEVPATH=="/*.0",
ENV{PRODUCT}=="763/2806/*", RUN+="/usr/sbin/madfuload -l -3 -f /usr/share/usb/maudio/ma006100.bin -D $root/$name"
Ersetzen Sie den gesamten Transit-Abschnitt durch:
# Transit
ACTION=="add", SUBSYSTEM=="usb", ENV{PRODUCT}=="763/2806/*", RUN+="/usr/sbin/madfuload -l -3 -f /usr/share/usb/maudio/ma006100.bin
-D $env{DEVNAME}"
Speichern Sie die Datei.
- Stecken Sie das Transit ein und prüfen Sie die Erkennung:
user@host:~$ lsusb
Vorher (DFU):
Bus 001 Device 007: ID 0763:2806 Midiman M-Audio Transit DFU
Nach erfolgreichem Firmware-Upload sollte lsusb zeigen:
Bus 001 Device 009: ID 0763:2006 Midiman M-Audio Transit
- Testen Sie die Audiowiedergabe/Kennung mit ALSA-Tools (arecord, aplay, alsamixer) oder Ihrer bevorzugten DAW.
Wichtig: Bei einigen Systemen ist ein Neustart nötig, bevor das Gerät korrekt vom System erkannt wird. Wenn das Gerät weiterhin als DFU auftaucht, ziehen Sie das Gerät ab, starten Sie das System neu und versuchen Sie es erneut.
Fehlerbehebung und typische Probleme
Wichtig: Die häufigsten Fehler entstehen durch eine fehlende Firmwaredatei, falsche Pfadrechte oder eine nicht angepasste udev-Regel.
Fehler: madfuload verursacht einen Segfault
- Ursache: Auf einigen amd64-Installationen führt ein direkter madfuload-Aufruf zu Abstürzen.
- Lösung: Verwenden Sie die angepasste udev-Regel (oben). Vergewissern Sie sich, dass Sie das korrekte DEVNAME-Argument verwenden.
Fehler: Gerät bleibt als 0763:2806 (DFU)
- Ursache: Firmware nicht gefunden oder nicht korrekt geladen.
- Prüfen: Existiert /usr/share/usb/maudio/ma006100.bin? Haben die Berechtigungen Leserechte für root?
- Prüfen Sie syslog/dmesg nach madfuload-Ausgaben: sudo dmesg | tail -n 50
Fehler: Kein Audio bei ALSA
- Ursache: Gerät wird zwar erkannt, aber ALSA-Konfiguration fehlt.
- Prüfen: aplay -l und arecord -l. Passen Sie ggf. /etc/asound.conf oder .asoundrc an.
Fehler: Begrenzte Samplerate (kein 24-bit, kein 96 kHz)
- Ursache: Hardware- bzw. USB 1.1 Bandbreitenbegrenzung des Transit.
- Hinweis: Dies ist eine Gerätebegrenzung, keine ALSA-Limitierung. Windows-Treiber bieten Modusumschaltung, die unter Linux nicht verfügbar ist.
Alternative Ansätze
- Firmware mit einem Windows-Rechner laden und dann das Gerät an Linux anschließen. Vorteil: Windows lädt die Firmware automatisch. Nach dem Wechsel bleibt das Gerät oft im Audio-Modus.
- Verwendung eines virtuellen Windows (VM) mit USB-Passthrough, um das Gerät initial zu flashen. Nach dem Firmware-Upload kann das Gerät an den Host übergeben werden. Beachten: USB-Passthrough für DFU kann problematisch sein.
- Live-CD mit genauerer Hardware-Unterstützung testen (z. B. andere Ubuntu-Version), falls Probleme bestehen.
Rolle-basierte Checkliste
Administrator:
- multiverse aktiviert
- madfuload installiert
- Firmware ma006100.bin an Ort /usr/share/usb/maudio kopiert
- udev-Regel angepasst und getestet
- syslog/dmesg bei Problemen geprüft
Endbenutzer:
- Transit abgezogen vor Änderungen
- Gerät eingesteckt und lsusb ausgeführt
- ALSA-Tools gestartet (aplay/arecord)
Faktenbox
- Gerät: M-Audio Transit (Midiman) USB-Audio
- DFU-ID vor Firmware: 0763:2806
- Audio-ID nach Firmware: 0763:2006
- Benötigte Firmware-Datei: ma006100.bin
- Einschränkung: USB 1.1 → Limitiert auf 16-bit bis 48 kHz praktisch
Mini-Methodik für Support-Fälle
- Reproduzieren: Gerät abziehen, System kurz prüfen, Gerät wieder einstecken und lsusb ausführen.
- Loggen: dmesg/syslog prüfen, madfuload-Ausgaben suchen.
- Validieren: Existenz und Berechtigung der Firmwaredatei überprüfen.
- Fixen: udev-Regel anpassen oder neu laden (sudo udevadm control –reload).
- Verifizieren: Gerät als 0763:2006 erkennen und ALSA-Playback testen.
Kriterien für die Abnahme
- lsusb zeigt nach dem Upload die ID 0763:2006.
- ALSA listet das Gerät in aplay -l oder arecord -l.
- Audiowiedergabe/-aufnahme funktioniert bei 16-bit/48 kHz.
Wann diese Lösung nicht passt
- Wenn Sie explizit 24-bit/96 kHz vollen Bidirektionalbetrieb benötigen. Das Gerät bietet diese Funktionalität nur bedingt und abhängig vom Windows-Treiber-Modus.
- Wenn Sie die Firmware aus Lizenz- oder Sicherheitsgründen nicht aus Windows-Quellen holen dürfen.
Zusammenfassung
Diese Anleitung zeigt, wie Sie die proprietäre Firmware für das M-Audio Transit unter Ubuntu 9.04 (amd64) laden und eine udev-Regel so anpassen, dass madfuload stabil arbeitet. Der Kernpunkt ist: Firmware besorgen, nach /usr/share/usb/maudio kopieren und die udev-Regel für ENV{DEVNAME} ändern. Prüfen Sie lsusb und ALSA-Tools zur Verifikation. Bei anhaltenden Problemen ist ein Neustart oft hilfreich.
Hinweis: Diese Schritte basieren auf praktischen Erfahrungen mit dem Transit. Sie sollen helfen, das typische DFU-Problem zu umgehen und das Gerät als reguläres USB-Audio-Gerät unter Linux verfügbar zu machen.
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