No Boot Device Found: Fehler beheben auf Windows- und Dell‑Geräten

Dieser Leitfaden erklärt verständlich und schrittweise, warum die Meldung “no boot device found, press any key to reboot the machine” erscheint und wie Sie das Problem systematisch beheben — mit praktischen Prüfungen, Alternativmethoden und einer Entscheidungsübersicht für Endanwender und Techniker.
Worum es bei der Meldung geht
Die Meldung bedeutet, dass Ihr PC beim Start kein Boot-Gerät mit einem lauffähigen Betriebssystem gefunden hat. “Boot-Gerät” ist das Speichermedium, auf dem Windows installiert ist — üblicherweise eine HDD oder SSD, manchmal ein optisches Laufwerk oder ein externes Laufwerk.
Kurzdefinition: Bootloader — kleines Programm auf dem Systemlaufwerk, das den Start des Betriebssystems initialisiert.
Häufige Ursachen:
- Das Laufwerk ist physisch nicht korrekt verbunden oder ausgefallen.
- Die Boot‑Reihenfolge im BIOS/UEFI verweist auf ein anderes Gerät.
- UEFI/Legacy- bzw. Secure Boot‑Einstellungen verhindern das Erkennen des Laufwerks.
- Beschädigter Bootloader oder fehlerhafte BCD‑Einträge.
Die folgenden Schritte helfen, die Ursache einzukreisen und zu beheben. Die Beispiele richten sich primär an Dell‑Geräte, gelten aber weitgehend für andere Hersteller (nur BIOS‑Tasten und Menübezeichnungen können abweichen).
1. Sichtbarkeit des Laufwerks prüfen und Verbindung kontrollieren
Worum es geht: Prüfen, ob das System das Laufwerk überhaupt erkennt. Wenn das Laufwerk nicht im BIOS/UEFI auftaucht, kann das ein Hardwareproblem sein.
Vorbereitung: Schalten Sie das Gerät komplett aus und trennen Sie bei Laptops nach Möglichkeit Akku/Netzteil (nur wenn das Gerät dies erlaubt). Bei Desktop‑PCs Netzstecker ziehen.
Schritte:
- Gerät komplett ausschalten, kurz warten.
- Gerät einschalten und die BIOS/UEFI‑Taste drücken (bei Dell häufig F2, bei anderen Herstellern F1/F10/F12/Entf).
- In den Menüs zu “System Information” oder “Main” navigieren.
- Im Bereich “Device Information” oder “Storage” prüfen, ob Ihre HDD/SSD gelistet ist.
Wenn das Laufwerk angezeigt wird: Weiter mit Schritt 3 (Boot‑Reihenfolge) oder Schritt 5 (Bootloader reparieren).
Wenn das Laufwerk nicht angezeigt wird:
- Desktop: Gehäuse öffnen (nur wenn Sie dazu befugt sind) und SATA‑/Stromkabel prüfen. SATA‑Kabel sowie Stromstecker abziehen und neu stecken.
- Laptop: Viele Notebooks haben zugängliche Laufwerkschächte; prüfen Sie Verbindung und ggf. M.2‑Sitz. Ist das Laufwerk verschraubt und eingesteckt? Wieder korrekt einsetzen.
- Wenn das Laufwerk korrekt angeschlossen ist und immer noch nicht erscheint: Führen Sie Hardwarediagnosen durch oder lassen Sie das Gerät von einem Techniker prüfen.
Wichtig: Arbeiten am Innenleben nur durchführen, wenn Sie Erfahrung haben. Bei Garantieverlust oder Unsicherheit: Gerät zum Service bringen.
2. Diagnosetest ausführen (Hardware prüfen)
Warum: Diagnosen erkennen Festplattenfehler, Elektronikdefekte oder andere Hardwareprobleme.
So führen Sie Dells integriertes Diagnoseprogramm aus (bei anderen Herstellern ähnliche Schritte mit anderer Taste):
- Gerät ausschalten.
- Gerät einschalten und F12 drücken, um das Boot‑Menü aufzurufen.
- “Diagnostics” auswählen und Enter drücken.
- Bestätigen Sie mit “Yes” und warten Sie, bis der Test fertig ist.
Ergebnisinterpretation:
- Fehler am Laufwerk: Fehlercodes oder Meldungen deuten auf defekte Sektoren oder Elektronik. Ersatz oder Datenrettung erforderlich.
- Keine Fehler erkannt: Problem könnte in der Firmware/Bootloader oder in BIOS‑Einstellungen liegen.
Hinweis: Hardwaretests sind ein guter erster Schritt, weil sie physische Defekte früh erkennen können.
3. Boot‑Reihenfolge und Boot‑Modus anpassen
Zweck: Sicherstellen, dass das Betriebssystem‑Laufwerk Priorität beim Booten hat. Bei mehreren Laufwerken kann das falsche Gerät an erster Stelle stehen.
So ändern Sie die Boot‑Reihenfolge:
- Gerät ausschalten.
- Gerät einschalten und BIOS/UEFI (z. B. F2) öffnen.
- Menüpunkt “Boot Sequence” oder “Boot Order” auswählen.
- Falls vorhanden: “Boot List Option” prüfen — wählen Sie “Legacy” oder “UEFI” je nach Installationsart von Windows. Hinweis: Moderne Windows‑Installationen verwenden in der Regel UEFI.
- Setzen Sie das Laufwerk mit Windows an die erste Position in der Bootliste. Verwenden Sie die Pfeile oder die Tasten, wie im Menü beschrieben.
- Änderungen speichern (Apply/Save) und BIOS verlassen. Gerät neu starten.
Wenn die Option “Legacy” ausgegraut ist oder nicht angezeigt wird:
- Prüfen Sie zunächst, ob Secure Boot aktiviert ist. Secure Boot kann Legacy‑Boot verhindern.
- Laden Sie gegebenenfalls die Standardeinstellungen des BIOS und versuchen Sie es erneut (siehe nächster Abschnitt).
Wichtig: Wenn Windows in UEFI installiert wurde, sollte UEFI in den BIOS‑Einstellungen aktiv bleiben. Ein Wechsel von UEFI auf Legacy ohne Neuinstallation macht Windows unbootbar.
4. BIOS/UEFI auf Standard zurücksetzen
Wann: Wenn Einstellungen verändert wurden oder ein Fehler durch Konfigurationsänderungen vermutet wird.
Schritte:
- Gerät einschalten, BIOS/UEFI öffnen (z. B. F2).
- Zum Menüpunkt “General” oder “Exit” navigieren.
- “Load Defaults” oder “Restore Defaults” auswählen und bestätigen.
- Änderungen speichern und neu starten.
Achtung: Dies setzt benutzerdefinierte Einstellungen zurück (z. B. AHCI/RAID‑Modus, Boot‑Priorität). Notieren Sie vorher spezielle Konfigurationen.
5. Bootloader reparieren mit der Windows‑Wiederherstellungsumgebung
Wenn das Laufwerk sichtbar ist, aber Windows nicht startet, liegt oft ein beschädigter Bootloader oder falsche BCD‑Einträge vor. Sie benötigen ein Windows‑Installationsmedium (USB) oder die integrierte Wiederherstellungsumgebung.
Kurz: So kommen Sie zur Eingabeaufforderung der Wiederherstellung:
- Mit Installationsmedium: Von USB booten → “Computer reparieren” → “Problembehandlung” → “Erweiterte Optionen” → “Eingabeaufforderung”.
- Ohne Installationsmedium: Mehrere erfolglose Starts zwingen Windows in die Wiederherstellungsumgebung; sonst Recovery‑USB erstellen.
Wichtige Befehle (Achtung: nur ausführen, wenn Sie die Folgen verstehen):
- bootrec /fixmbr — repariert den Master Boot Record (MBR) (nur BIOS/Legacy).
- bootrec /fixboot — schreibt einen neuen Bootsektor.
- bootrec /scanos — sucht nach installierten Windows‑Installationen.
- bootrec /rebuildbcd — baut die BCD (Boot Configuration Data) neu auf.
Zusätzliche nützliche Befehle:
- chkdsk C: /f /r — überprüft die Festplatte auf Fehler und repariert sie.
- sfc /scannow — überprüft Systemdateien (in der Wiederherstellungsumgebung ggf. mit “sfc /scannow /offbootdir=C:\ /offwindir=C:\Windows”).
- bcdboot C:\Windows /s S: /f UEFI — kopiert Bootdateien neu (S: ist Ihre EFI‑Partition, korrekt zuweisen!).
Vorgehensweise (vereinfachte Reihenfolge):
- bootrec /fixmbr
- bootrec /fixboot (kann mit “Access denied” scheitern; dann bcdboot verwenden oder EFI‑Partition prüfen)
- bootrec /scanos
- bootrec /rebuildbcd
- chkdsk und sfc ausführen
Hinweis: Bei UEFI‑Installationen arbeiten Sie häufiger mit bcdboot und müssen die EFI‑Systempartition korrekt mounten.
6. Alternative Ansätze und Situationen, in denen die Fehlerbehebung scheitert
Alternative Schritte:
- Datenrettung: Wenn die Festplatte kritische Fehler zeigt, sichern Sie vor Reparaturversuchen Daten mit einem externen Adapter an einem anderen Rechner.
- BIOS‑Update: In seltenen Fällen behebt ein Firmware‑Update Probleme beim Erkennen neuer Laufwerke. Achtung: BIOS‑Update birgt Risiken; nur bei Bedarf und mit Anleitung des Herstellers.
- Neuinstallation von Windows: Wenn Bootreparatur fehlschlägt und Systemdateien irreparabel sind, ist eine Neuinstallation die letzte Maßnahme.
Wann es wahrscheinlich ein Hardwareproblem ist:
- Diagnosetools melden physische Defekte.
- Laufwerk ist weder im BIOS noch in Diagnose sichtbar.
- Auffällige Geräusche (Klicken) bei HDDs oder völliges Nichterkennen bei mehreren Rechnern.
Wenn Sie unsicher sind oder wichtige Daten benötigen: Professionelle Datenrettung in Betracht ziehen.
Entscheidungsbaum (schnelle Orientierung)
flowchart TD
A[Start: 'No boot device found'] --> B{Laufwerk im BIOS sichtbar?}
B -- Ja --> C{Diagnose meldet Fehler?}
B -- Nein --> D[Physische Verbindung prüfen oder Techniker kontaktieren]
C -- Ja --> E[Daten sichern, Laufwerk ersetzen]
C -- Nein --> F{Bootreihenfolge korrekt?}
F -- Nein --> G[Bootreihenfolge anpassen -> Neustart]
F -- Ja --> H[Wiederherstellungsumgebung -> Bootloader reparieren]
H --> I{Start erfolgreich?}
I -- Ja --> J[Problem behoben]
I -- Nein --> K[Bios auf Defaults, Secure Boot prüfen, ggf. Neuinstallation]
K --> L[Wenn weiter: Techniker / Datenrettung]
Role‑basierte Checklisten
Endanwender (ohne Hardware‑Öffnung):
- Gerät neu starten und BIOS/UEFI öffnen (F2/F12).
- Prüfen, ob Laufwerk angezeigt wird.
- Diagnosetest ausführen (falls verfügbar).
- Boot‑Reihenfolge kontrollieren und Laufwerk priorisieren.
- Wenn sichtbar: Windows‑Wiederherstellungsumgebung nutzen und Bootreparatur versuchen.
- Bei Unsicherheit: Daten sichern lassen und Service kontaktieren.
IT‑Techniker / versierte Nutzer:
- Physische Verbindung (SATA/M.2/Strom) prüfen.
- Laufwerk an anderem PC testen.
- SMART‑Werte auslesen (smartctl) und chkdsk/smartctl-Tests.
- EFI‑Partition, bcdboot und UEFI‑Einträge prüfen.
- Firmware (BIOS/UEFI) prüfen und ggf. aktualisieren.
Kriterien für erfolgreiche Behebung
- Das System startet bis zum Windows‑Anmeldebildschirm ohne Fehlermeldung.
- Das Laufwerk wird dauerhaft und korrekt im BIOS/UEFI gelistet.
- Diagnosetools melden keine kritischen Fehler mehr.
Kurze Glossary (1‑Zeile Begriffe)
- BIOS: Basis‑Firmware für ältere Systeme, steuert Start‑Hardware.
- UEFI: Moderner Ersatz für BIOS mit erweiterten Funktionen (Secure Boot, GPT‑Support).
- BCD: Boot Configuration Data, die Startkonfiguration von Windows.
- MBR/GPT: Partitionsschemata für Speichermedien (MBR älter, GPT moderner).
Mini‑Methodik: So arbeiten Experten systematisch
- Sichtbar? → BIOS prüfen.
- Hardware testen → Diagnostics/SMART.
- Konfiguration prüfen → Boot‑Reihenfolge, Secure Boot, UEFI/Legacy.
- Software reparieren → Bootloader, chkdsk, sfc.
- Ersetzen/Neuinstallieren → wenn Hardware defekt.
Wichtige Hinweise
- Arbeiten am Gerät können Garantieansprüche beeinflussen. Prüfen Sie Garantiebedingungen.
- Ersetzen Sie Laufwerke nicht voreilig: Zuerst Backup durchführen.
- Bei unsicherem Vorgehen: professionelle Hilfe in Anspruch nehmen.
Zusammenfassung
Wenn die Meldung “no boot device found, press any key to reboot the machine” erscheint, folgen Sie einer klaren Reihenfolge: prüfen Sie die Sichtbarkeit des Laufwerks im BIOS, führen Sie Diagnosen aus, stellen Sie die Boot‑Reihenfolge korrekt ein und reparieren Sie bei Bedarf den Bootloader mit den Windows‑Tools. Wenn das Laufwerk nicht erkannt oder als fehlerhaft gemeldet wird, ist meist eine Hardware‑Reparatur oder ein Austausch notwendig.
Wichtige nächste Schritte: Daten sichern, Diagnosen auswerten und bei Hardwareverdacht einen qualifizierten Techniker hinzuziehen.
Kurzfassung: Wenn das System kein Boot‑Gerät findet, liegt die Ursache meist an Hardware‑Erkennung, BIOS‑Einstellungen oder einem defekten Bootloader. Folgen Sie der Checkliste in diesem Artikel, um das Problem systematisch einzugrenzen und zu beheben.
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