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Fehlercode 43 bei NVIDIA- oder Intel-GPU beheben

6 min read Fehlerbehebung Aktualisiert 30 Sep 2025
Fehlercode 43 bei NVIDIA/Intel GPU beheben
Fehlercode 43 bei NVIDIA/Intel GPU beheben

Was ist Fehlercode 43?

Windows zeigt Fehlercode 43 im Geräte-Manager an, wenn ein Gerät „Probleme meldet“ und vom Betriebssystem deaktiviert wurde. Kurz gesagt: Das Gerät kommuniziert nicht korrekt mit dem Treiber oder meldet einen internen Fehler. Der Code selbst ist allgemein und sagt nicht genau, ob die Ursache software- oder hardwareseitig liegt.

Wichtige Begriffe in einer Zeile:

  • Treiber: Software, die Hardware und Betriebssystem verbindet.
  • VBIOS: Firmware der GPU.
  • PSU: Netzteil (Power Supply Unit).

Wann tritt der Fehler typischerweise auf?

  • Nach einem Treiberupdate oder Windows-Update.
  • Nach Hardwarewechseln (neues Netzteil, neue GPU, zusätzliche Kabel).
  • Bei alternder GPU oder fehlerhaftem Netzteil.

Treiber aktualisieren oder neu installieren

Dieser Schritt ist meist der schnellste und effektivste. Der Fehler entsteht häufig, weil der Treiber die Kommunikation mit der GPU verloren hat.

Schritte:

  1. Geräte-Manager öffnen: Drücke Win + R, gib devmgmt.msc ein und drücke Enter.
  2. Unter Anzeigeadapter (Display adapters) findest du NVIDIA- und/oder Intel-GPU.
  3. Rechtsklick auf die GPU → Treiber aktualisieren (Update driver).

Fehlercode 43 bei NVIDIA- oder Intel-GPU beheben

Hinweis: Es erscheinen zwei Optionen: automatisch suchen oder Treiber manuell installieren. In vielen Fällen ist der Download vom Hersteller (NVIDIA, Intel oder Hersteller des PCs) zuverlässiger als die automatische Suche.

Alternativen und ergänzende Maßnahmen:

  • Saubere Neuinstallation mit DDU (Display Driver Uninstaller): Wenn ein Treiberfehler vermutet wird, starte Windows im abgesicherten Modus und entferne alter Treiber komplett mit DDU, bevor du den neuesten Treiber installierst. (DDU ist ein bekanntes Werkzeug von Drittanbietern. Lies die Anleitung des Tools vor Nutzung.)
  • Treiber vom OEM vs. GPU-Hersteller: Laptops und Komplett-PCs nutzen oft maßgeschneiderte Treiber vom Gerätehersteller. Prüfe zuerst deren Supportseite.
  • Windows Update: Gelegentlich liefert Microsoft kumulative Treiberaktualisierungen.

Wichtig: Nach Deinstallation über den Geräte-Manager startet Windows oft neu und installiert einen Standardtreiber. Teste danach, ob die GPU wieder funktioniert, bevor du zusätzliche Schritte unternimmst.

Windows-Problembehandlung verwenden

Windows bietet eine Hardware-Problembehandlung, die seit neueren Builds nicht mehr prominent in den Einstellungen ist. Du kannst sie aber per Befehl starten.

Öffne die Eingabeaufforderung: Win + R → cmd → Enter. Führe folgenden Befehl aus:

msdt.exe -id DeviceDiagnostic

Hardware- und Geräte-Problembehandlung über die Eingabeaufforderung ausführen

Die Problembehandlung versucht, Probleme zu erkennen und ggf. automatisch zu beheben. Sie ist kein Allheilmittel, gibt aber nützliche Hinweise. Wenn sie das Problem nicht identifiziert, notiere Fehlermeldungen oder Protokolle für spätere Schritte.

PCIe-6-Pin und Stromversorgung prüfen

Ursache: Unzureichende Stromversorgung kann dazu führen, dass die GPU nicht korrekt initialisiert wird. Lockere Verbindungen oder ein schwaches Netzteil (PSU) sind häufige Hardwareursachen.

Sichtprüfung und Maßnahmen:

  • Schalte den PC aus und trenne ihn vom Stromnetz.
  • Öffne das Gehäuse gemäß Handbuch.
  • Finde die Grafikkarte und die PCIe-Stromanschlüsse (häufig 6‑pin oder 8‑pin).
  • Drücke die Stecker fest in die Buchsen. Achte darauf, den Verriegelungs-Clip einrasten zu hören.
  • Wenn Adapter (Molex‑zu‑PCIe) verwendet werden: Vorsicht, sie können Überlastung und Spannungsprobleme verursachen.

Fehlersuche bei Verdacht auf PSU-Problem:

  • Teste die Karte in einem anderen Rechner mit bekannt gutem Netzteil.
  • Wenn möglich, verwende ein stärkeres Netzteil mit ausreichender Watt‑Angabe.

Wichtig: Arbeite vorsichtig mit offenen PC-Gehäusen. Erden dich, um statische Entladung zu vermeiden.

Systemwiederherstellung durchführen

Wenn der Fehler kürzlich aufgetreten ist, kann eine Systemwiederherstellung auf einen früheren Wiederherstellungspunkt helfen. Änderungen am Treiber oder an der Systemkonfiguration werden rückgängig gemacht.

So prüfst du Wiederherstellungspunkte:

  1. Suche im Startmenü nach Wiederherstellung (recovery) und wähle Systemwiederherstellung öffnen.

Systemwiederherstellung aus dem Wiederherstellungsfenster öffnen

  1. Wenn keine Wiederherstellungspunkte vorhanden sind, siehst du eine entsprechende Meldung.

System ohne Wiederherstellungspunkte

Einschränkungen:

  • Systemwiederherstellung stellt keine persönlichen Dateien wieder her, sondern System- und Programmeinstellungen.
  • Du brauchst vorausgesetzte Wiederherstellungspunkte; Windows legt diese nicht immer automatisch an.

BIOS und GPU-VBIOS aktualisieren

Ein veraltetes BIOS kann mit neuer Hardware oder aktualisierten Treibern inkompatibel sein. Ein BIOS-Update kann in seltenen Fällen Probleme wie Fehlercode 43 beheben.

Ablauf und Vorsicht:

  1. Systeminformationen prüfen: Win + R → msinfo32 → BIOS-Version/Datum notieren.
  2. Besuche die Supportseite deines Mainboard- oder PC-Herstellers und vergleiche die Versionen.
  3. Lies die Dokumentation genau. Erstelle vor dem Update ein Backup deiner Daten und, wenn möglich, einen Systemwiederherstellungspunkt.
  4. Folge strikt der Herstelleranleitung. Ein fehlgeschlagenes BIOS-Update kann das System unbrauchbar machen.

GPU-VBIOS (VGA BIOS):

  • Das Flashen der GPU-Firmware ist riskant und wird nur in seltenen Fällen empfohlen. Mache dies nur mit Anleitung vom GPU-Hersteller oder einem erfahrenen Techniker.

Wichtig: Versuche BIOS/VBIOS nur, wenn alle anderen Schritte erfolglos blieben.

Entscheidungsbaum (Schnellübersicht)

flowchart TD
  A[Fehlercode 43 erkannt] --> B{Treiber aktuell?}
  B -- Nein --> C[Treiber aktualisieren oder sauber neuinstallieren]
  B -- Ja --> D{Problembehandlung hilft?}
  D -- Ja --> E[Problem behoben]
  D -- Nein --> F{Sichtprüfung nötig?}
  F -- Ja --> G[PCIe-Stromkabel prüfen]
  F -- Nein --> H{Systemwiederherstellung möglich?}
  H -- Ja --> I[Wiederherstellung durchführen]
  H -- Nein --> J{BIOS/VBIOS aktualisieren?}
  J -- Ja --> K[BIOS/VBIOS nur nach Backup aktualisieren]
  J -- Nein --> L[Hardwaretausch erwägen]
  E --> M[Ende]
  G --> N{GPU weiterhin Fehler?}
  N -- Ja --> L
  N -- Nein --> M
  I --> M
  K --> M

Rollenbasierte Checkliste

Endbenutzer:

  • Treiber aktualisieren (Hersteller-Webseite).
  • Windows-Problembehandlung ausführen.
  • PC neu starten und prüfen.

IT-Techniker / Fortgeschrittene:

  • Saubere Treiber-Deinstallation mit DDU im abgesicherten Modus.
  • Überprüfen der PSU-Leistung und Verkabelung.
  • Test in anderem System.
  • BIOS- und VBIOS-Update nur mit Backup und dokumentierten Schritten.

Testprotokoll / Akzeptanzkriterien

Vor jedem Test: Notiere aktuelle Treiberversion, BIOS-Version und Datum.

Akzeptanzkriterien (Wann gilt das Problem als gelöst?):

  • GPU erscheint ohne Fehler im Geräte-Manager.
  • Keine Einträge zu Fehlercode 43 in der Windows-Ereignisanzeige nach 24 Stunden normaler Nutzung.
  • Grafikintensive Anwendungen (z. B. Spiele, Benchmarks) laufen stabil ohne Abstürze.

Testfälle:

  1. Nach Treiberinstallation: Geräte-Manager prüfen, Neustart, 30 Minuten Lasttest.
  2. Nach Stromanschlussprüfung: Sichtprüfung, Neustart, Lasttest.
  3. Nach BIOS-Update: Funktionstest, Treiber neu installieren, Systemstabilität prüfen.

Risiken und Gegenmaßnahmen

Risiken:

  • falsches BIOS-Update kann Hauptplatine oder GPU unbrauchbar machen.
  • unsachgemäße Handhabung beim Öffnen des PCs kann ESD‑Schäden verursachen.

Gegenmaßnahmen:

  • Vorher Backup anfertigen und Wiederherstellungspunkt erstellen.
  • ESD-Schutz verwenden (Erdungsband oder antistatische Matte).
  • BIOS-Update nur nach Anleitung des Herstellers.

Wann ein Hardwaretausch nötig ist

Wenn nach allen Software‑ und Stromversorgungsprüfungen Fehlercode 43 weiter besteht, deutet das oft auf einen physischen Defekt hin (GPU, Mainboard-Slot oder PSU). Ein Austausch der GPU oder ein Test mit einer bekannten funktionierenden Karte liefert Klarheit.

Kurze Entscheidungsheuristik

  • Schritt 1: Treiber sauber neu installieren.
  • Schritt 2: Stromanschlüsse und PSU prüfen.
  • Schritt 3: Systemwiederherstellung testen.
  • Schritt 4: BIOS/VBIOS nur als letzte Software-Maßnahme.
  • Schritt 5: Hardware ersetzen wenn Fehler bleibt.

Kurze Glossar-Liste

  • Treiber: Software zur Steuerung der Hardware.
  • VBIOS: Firmware der Grafikkarte.
  • PSU: Netzteil, das den Computer mit Strom versorgt.

Zusammenfassung

Fehlercode 43 ist eine allgemeine Windows-Meldung für Geräteprobleme. Beginne mit Treibermaßnahmen, nutze die Windows-Problembehandlung und prüfe die Stromversorgung. Verwende Systemwiederherstellung und BIOS-Updates nur gezielt. Wenn alles fehlschlägt, teste die GPU in einem anderen System oder tausche die Karte aus.

Wichtiger Hinweis: Wenn du unsicher bei Hardwareeingriffen oder BIOS-Flash bist, suche einen erfahrenen Techniker auf. Eine falsche Handlung kann zu irreversiblen Schäden führen.

Autor
Redaktion

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