Technologieführer

Festplattenspeicher nach Windows-Upgrade freigeben

5 min read Windows Aktualisiert 12 Sep 2025
Festplattenspeicher nach Windows-Upgrade freigeben
Festplattenspeicher nach Windows-Upgrade freigeben

Freigeben von Speicherplatz unter Windows 10: Foto einer Datenträgerbereinigung und Festplattenanzeige

Warum das Update so viel Platz belegt

Beim großen Funktionsupdate kopiert Windows Ihre vorherige Installation in einen Ordner (meist Windows.old). Diese Sicherung erlaubt es, innerhalb eines bestimmten Zeitraums zur alten Version zurückzukehren, belegt aber erhebliche Mengen an Festplattenspeicher — typischerweise bis zu rund 30 GB, je nach installiertem Umfang und Benutzerdateien.

Wichtig: Das Löschen dieser Sicherung ist dauerhaft. Wenn Sie Probleme mit dem neuen System vermuten oder einen Rollback planen, erstellen Sie vorher ein externes Backup.

Schritt-für-Schritt: Datenträgerbereinigung (empfohlen)

  1. Klicken Sie auf Start und geben Sie “Datenträgerbereinigung” ein.
  2. Rechtsklicken Sie auf den Eintrag “Datenträgerbereinigung” und wählen Sie “Als Administrator ausführen”.
  3. Stellen Sie sicher, dass das Systemlaufwerk (meist C:) ausgewählt ist, und klicken Sie auf OK.
  4. Das Tool kalkuliert, wie viel Platz freigegeben werden kann. Klicken Sie auf die Schaltfläche “Systemdateien bereinigen”.
  5. Wählen Sie das Systemlaufwerk erneut und bestätigen Sie mit OK.
  6. Nach der erneuten Berechnung aktivieren Sie die Checkbox “Vorherige Windows-Installation(en)” und optional “Temporäre Windows-Installationsdateien”.
  7. Klicken Sie auf OK und dann auf “Dateien löschen”, um die markierten Dateien dauerhaft zu entfernen.

Hinweis: Dieser Vorgang kann mehrere Minuten dauern. Starten Sie Ihren PC nicht zwischendurch herunter.

Wichtiger Sicherheitshinweis

Durch das Entfernen der vorherigen Installation verlieren Sie die Möglichkeit, auf die alte Windows-Version zurückzurollen. Legen Sie bei Unsicherheit vorher ein vollständiges Backup Ihrer persönlichen Daten auf einer externen Festplatte oder in der Cloud an.

Alternative: Speicheroptimierung (Storage Sense)

Windows 10 und Windows 11 bieten die Funktion “Speicheroptimierung (Storage Sense)”, mit der temporäre Dateien und frühere Windows-Versionen entfernt werden können.

  • Öffnen Sie Einstellungen > System > Speicher.
  • Klicken Sie unter “Speicheroptimierung (Storage Sense)” auf “Wie wir Speicher automatisch freigeben” (oder “Change how we free up space” in englischer UI).
  • Aktivieren Sie die Option “Vorherige Versionen von Windows löschen” (Delete previous versions of Windows) und wählen Sie ggf. eine Zeitspanne.
  • Klicken Sie auf “Jetzt bereinigen” (Clean now), um sofort Platz freizugeben.

Diese Methode ist nützlich, wenn Sie automatische Bereinigungen bevorzugen oder mehrere Laufwerke verwalten.

Wann diese Maßnahmen nicht helfen (Gegenbeispiele)

  • Ihr freier Speicher wird von großen persönlichen Dateien (Videos, Spiele) belegt — Systemdateien machen nur einen Teil aus.
  • Das System hat keine vorherige Installation gespeichert (z. B. wenn das Upgrade lange her ist und die Sicherung bereits abgelaufen/gelöscht wurde).
  • Die gesuchten Dateien befinden sich auf einer anderen Partition oder einem externen Laufwerk.
  • Bei aktivierter “Reservierter Speicher”-Funktion belegt Windows einen Teil der SSD für Updates; das lässt sich nicht durch Löschen von Windows.old reduzieren.

Wenn die Bereinigung nicht den erwarteten Platz freigibt, prüfen Sie die Speichernutzung mit Einstellungen > System > Speicher oder einem Tool wie WinDirStat, um große Dateien zu finden.

Checkliste vor dem Löschen

  • Vollständiges Backup wichtiger Dateien (extern oder in der Cloud).
  • Wiederherstellungsmedium erstellen (USB) falls nötig.
  • Administratorrechte vorhanden (Datenträgerbereinigung als Administrator ausführen).
  • Prüfen, ob Sie wirklich nicht zur alten Windows-Version zurückkehren möchten.

Mini‑Methodologie — Entscheidungsheuristik

  1. Brauchen Sie die Möglichkeit zum Rollback? Ja → Backup erstellen; Nein → Datenträgerbereinigung durchführen.
  2. Ist das Ziel, maximalen Platz schnell freizugeben? → Datenträgerbereinigung (Systemdateien) wählen.
  3. Möchten Sie automatisierte Pflege? → Speicheroptimierung aktivieren.

Kurze Faktenbox

  • Typischer Platzgewinn: rund 30 GB (variabel).
  • Tools: Datenträgerbereinigung (Datenträgerbereinigung > Systemdateien bereinigen) oder Speicheroptimierung (Storage Sense).
  • Risiko: Verlust der Rollback-Option.

Zusätzliche Maßnahmen zum Platzsparen

  • Programme deinstallieren, die Sie nicht mehr brauchen (Einstellungen > Apps).
  • Große Medien (Videos, ISO-Dateien) auf externe Laufwerke verschieben.
  • Temporäre Dateien über Einstellungen > System > Speicher löschen.
  • Für fortgeschrittene Anwender: NTFS-Komprimierung für selten genutzte Ordner oder Umzug von Benutzerprofilen auf größere Partition.

Was tun, wenn etwas schiefgeht

  • Wenn Sie vor dem Löschvorgang ein Backup angelegt haben: Wiederherstellung von externem Medium.
  • Keine Sicherung erstellt und das System ist instabil: Versuchen Sie “Erweiterte Startoptionen” > “Problembehandlung” > “Zurücksetzen” (mit persönlicher Daten behalten) oder nutzen Sie ein Rettungsmedium.

Kurzzusammenfassung

Die einfachste und schnellste Methode, nach einem großen Windows-Update mehrere Gigabyte freizugeben, ist die Datenträgerbereinigung mit der Option “Vorherige Windows-Installation(en)”. Alternativ eignet sich die integrierte Speicheroptimierung (Storage Sense) für automatische Aufräumaufgaben. Denken Sie daran: Löschen ist dauerhaft — sichern Sie wichtige Daten vorher.

VERWANDTE ARTIKEL / WEITERE LESEN:

  • Windows 10 Mobile Fall Creators Update: Unterstützung auf weniger Geräten
  • Problembehebung: PC im Boot‑Loop nach Upgrade auf Windows 10 Fall Creators Update
  • Warum Sie das Fall Creators Update möglicherweise nicht sofort auf dem PC installieren sollten

1‑Zeiler Glossar

  • Vorherige Windows-Installation(en): Eine Sicherung der alten Systemdateien (z. B. Windows.old), die das Zurückrollen auf die vorherige Windows-Version ermöglicht.
Autor
Redaktion

Ähnliche Materialien

HP-Drucker mit WLAN verbinden – Schritt für Schritt
Drucker

HP-Drucker mit WLAN verbinden – Schritt für Schritt

Zoom-Meetings ohne Erlaubnis aufzeichnen
Anleitungen

Zoom-Meetings ohne Erlaubnis aufzeichnen

Mehrere Hintergrundbilder pro Android‑Startbildschirm
Android Anleitung

Mehrere Hintergrundbilder pro Android‑Startbildschirm

Apache Tomcat Monitoring: Counter & Ereignisregeln
Monitoring

Apache Tomcat Monitoring: Counter & Ereignisregeln

Clickjacking: erkennen und verhindern
Sicherheit

Clickjacking: erkennen und verhindern

Mehrere Android‑Hintergründe pro Homescreen einrichten
How-to

Mehrere Android‑Hintergründe pro Homescreen einrichten