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Besser programmieren lernen als Englisch, sagt Tim Cook

5 min read Technologie Aktualisiert 09 Oct 2025
Tim Cook: Besser Programmieren als Englisch lernen
Tim Cook: Besser Programmieren als Englisch lernen

Tim Cook bei einem Interview, Porträt und Gesprächssituation

Worum es geht

Apple‑CEO Tim Cook äußerte in einem Interview mit dem französischen Medium Konbini die Auffassung, dass Programmieren wichtiger sei als das Erlernen von Englisch als Zweitsprache — vor allem für junge Schüler. Er argumentiert, Programmieren ermögliche es Menschen, sich gegenüber Milliarden anderer auszudrücken, und sollte deshalb in öffentlichen Schulen weltweit gelehrt werden.

Definition in einer Zeile: Programmieren bedeutet, Anweisungen in einer formalen Sprache zu schreiben, die ein Computer ausführen kann.

Was Tim Cook genau sagte

Cook erklärte: „Wenn ich ein französischer Schüler und zehn Jahre alt wäre, wäre es mir wichtiger, Programmieren zu lernen als Englisch.“ Er betonte, er würde niemandem das Englischlernen verbieten, fügte aber hinzu, Programmieren sei „eine Sprache, mit der man sich gegenüber 7 Milliarden Menschen ausdrücken kann.“

Er hob hervor, dass Programmieren nicht nur für Informatiker relevant sei: „Es ist die Sprache, die alle brauchen, nicht nur die Computerwissenschaftler. Sie ist für uns alle.“ Außerdem nannte er Apples Programmiersprache Swift als Beispiel für eine moderne, zugängliche Sprache, die jeder lernen sollte.

Warum Programmieren laut Cook wichtig ist

  • Programmieren fördert kreatives Denken und experimentelle Herangehensweisen.
  • Es schafft berufliche Chancen; Plattformen wie Glassdoor listen Programmierkenntnisse unter den besser bezahlten Jobs.
  • Mit der wachsenden Vernetzung (z. B. Internet of Things) steigt der Bedarf an Entwicklerinnen und Entwicklern.

Cook sieht Technologie als Ermöglicher: Kreativität sitzt „vorn“, Technologie sitzt „hinten“ — in der Kombination entstehen heute sehr mächtige Lösungen.

Kontext und Vorheriges

Cook hatte bereits 2016 beim Startup Fest Europe in Amsterdam betont, wie wichtig es ist, Kindern früh Programmieren beizubringen. Seine aktuelle Aussage reiht sich in eine längere Debatte darüber ein, welche Kompetenzen Schulen prioritär vermitteln sollten.

Gegenargumente und Grenzen

  • Sprachliche und kulturelle Fähigkeiten: In vielen Ländern bietet das Beherrschen einer Weltsprache wie Englisch weiterhin Vorteile für internationale Kommunikation, Wissenschaft und Beruf.
  • Zugang und Ressourcen: Nicht jedes Land hat ausreichend Infrastruktur oder Lehrpersonal, um flächendeckend Programmierunterricht anzubieten.
  • Tiefe vs. Breite: Programmierkenntnisse ohne kritisches Denken, Medienkompetenz oder Fremdsprachen können die berufliche Mobilität einschränken.

Wann der Vorschlag weniger sinnvoll ist:

  • In Regionen, wo grundlegende Bildung und Lesen/Schreiben noch nicht flächendeckend sichergestellt sind.
  • Für Berufe, in denen soziale oder sprachliche Kompetenzen zentral bleiben (z. B. Dolmetschen, Literatur, internationale Diplomatie).

Alternative Ansätze

  • Hybridmodelle: Kombination aus Sprachunterricht und Programmiergrundlagen. Beide Fähigkeiten ergänzen sich.
  • Digitale Literacies: Fokus auf Problemlösen, Datenverständnis und algorithmischem Denken statt nur auf Syntax einer Programmiersprache.
  • Projektbasierter Unterricht: Schüler lösen reale Probleme mit einfachen Tools (z. B. visuelle Programmiersprachen wie Scratch) statt abstrakter Syntaxvermittlung.

Mini‑Methodik: So starten Schulen mit Programmierunterricht

  1. Bestandsaufnahme: Infrastruktur, Geräte, Internet, Lehrkräfte.
  2. Curriculum wählen: Einstieg (Block‑Programmierung), Mittelstufe (Python/JavaScript), Aufbau (Swift/Projekte).
  3. Lehrerweiterbildung: Kurzkurse, Coaching durch Partner (Universitäten, NGOs).
  4. Pilotklassen: Ein Jahr, kontinuierliche Evaluation und Anpassung.
  5. Skalierung: Materialien, Community‑Support, lokale Anpassung an Sprache und Kultur.

Rolle‑basierte Checkliste

  • Schulleitung: Budgetplanung, langfristige Ziele, Partnerschaften.
  • Lehrkräfte: Fortbildung, Unterrichtsplanung, Bewertungskriterien.
  • IT‑Betreuung: Gerätewartung, Netzwerksicherheit, Datenschutz.
  • Eltern: Information, Unterstützung bei Heimaufgaben, Zugang zu Geräten fördern.

Vorschläge für Unterrichtsinhalte (Schnellüberblick)

  • Grundprinzipien: Variablen, Schleifen, Bedingungen.
  • Algorithmisches Denken: Problemanalyse und Zerlegung.
  • Projekte: Interactive Stories, einfache Spiele, Sensorprojekte mit Mikrocontrollern.
  • Einführung in eine Textsprache: Python oder Swift Playgrounds für junge Lernende.

Swift und andere Sprachen

Cook erwähnte Swift als ein Beispiel für eine moderne Sprache. Swift ist für Apple‑Ökosysteme optimiert und eignet sich gut für Einsteiger, da es viele Sicherheitsfeatures und eine lesbare Syntax bietet. Alternativen: Python (breit, gut für Daten und Bildung), JavaScript (Web), Scratch (visuell, für Kinder).

Akzeptanzkriterien für ein Schulprojekt „Programmieren“

  • Mindestens 60 Minuten pro Woche fester Unterricht für 1.–4. Klasse (visuell) und 2×45 Minuten pro Woche ab Sekundarstufe.
  • Lehrkräfte mit mindestens einer zertifizierten Fortbildung im ersten Jahr.
  • Mindestens ein Abschlussprojekt pro Schuljahr, öffentlich präsentierbar.

Kurze Risikoabschätzung und Gegenmaßnahmen

  • Digitale Kluft: Geräteförderprogramme, Kooperationen mit NGOs.
  • Datenschutz: datensparsame Tools, Einverständniserklärungen, lokale Speicherung.
  • Qualitätssicherung: Peer‑Reviews, Lehrer‑Mentoring, standardisierte Lernziele.

Ein‑Satz‑Glossar

  • Programmieren: Das Schreiben von Anweisungen, die Computer ausführen.
  • Swift: Moderne Programmiersprache von Apple, lesbar und sicher.
  • IoT (Internet of Things): Vernetzung von Alltagsgeräten mit dem Internet.

WICHTIG: Programmieren ist kein vollständiger Ersatz für Sprachkenntnisse oder allgemeine Bildung. Beide Kompetenzbereiche haben eigenen, wichtigen Wert.

Fazit

Tim Cooks These provoziert eine notwendige Debatte: Schulen sollten Programmierunterricht ernster nehmen und früh beginnen. Gleichzeitig braucht es realistische Umsetzungsschritte, Lehrerausbildung und Infrastruktur. Ein hybrider Bildungsansatz, der digitale, sprachliche und soziale Kompetenzen verbindet, ist in vielen Kontexten die praktikabelste Lösung.

Zusammenfassung:

  • Programmieren fördert Kreativität und eröffnet berufliche Chancen.
  • Infrastruktur und Lehrerbildung sind die größten Hürden.
  • Kombination aus Sprachen und Programmieren ist oft die beste Strategie.

Kurzankündigung (Social‑Version): Tim Cook plädiert dafür, Programmieren als Schlüsselkompetenz zu sehen und in öffentlichen Schulen weltweit zu verankern. Schulen sollten konsequent Curriculum, Ausbildung und Infrastruktur planen.

Autor
Redaktion

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