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Passwortgeschützte Freigabe in Windows 11 deaktivieren

6 min read Windows Aktualisiert 15 Sep 2025
Passwortfreigabe in Windows 11 ausschalten
Passwortfreigabe in Windows 11 ausschalten

Wenn Sie Freigaben im lokalen Netzwerk für alle zugänglich machen möchten, können Sie die passwortgeschützte Freigabe in Windows 11 ausschalten. Dieser Artikel zeigt drei sichere Wege: Systemsteuerung, Registry und Lokale Benutzer und Gruppen. Lesen Sie die Sicherheits‑Hinweise und die kurze Checkliste, bevor Sie die Änderung vornehmen.

Was bedeutet „passwortgeschützte Freigabe“?

Passwortgeschützte Freigabe ist eine Sicherheitseinstellung: Nur Konten mit Benutzername und Passwort auf demselben Computer dürfen auf freigegebene Ordner und Geräte zugreifen. Wenn Sie die Einstellung deaktivieren, können alle Geräte im Netzwerk auf die Freigaben zugreifen — unabhängig davon, ob sie ein Nutzerkonto auf Ihrem PC haben.

Kurzdefinition: Passwortgeschützte Freigabe — eine Windows‑Sicherheitsoption, die Zugriffe auf freigegebene Ressourcen auf authentifizierte Konten beschränkt.

Sollte ich die passwortgeschützte Freigabe deaktivieren?

Das hängt vom Einsatzzweck ab. Auf einem privaten Heimnetzwerk mit vertrauenswürdigen Geräten ist das Aktivieren der Freigabe ohne Passwort oft bequem. In Firmennetzwerken oder bei sensiblen Daten sollten Sie die Einstellung aber nicht deaktivieren.

Wichtige Entscheidungsfaktoren:

  • Sichtbarkeit der Daten: Sind die Freigaben sensibel (Finanzen, personenbezogene Daten)?
  • Netzwerkumgebung: Gast‑WLAN oder geteiltes Netzwerk ist riskant.
  • Zugriffsbedarf: Müssen Gäste tatsächlich ohne Konto zugreifen?

Wichtig: Bevor Sie ändern, erstellen Sie ein Backup wichtiger Daten und notieren Sie aktuelle Einstellungen.

Übersicht: Drei Methoden zum Deaktivieren

Es gibt drei zuverlässige Wege, die passwortgeschützte Freigabe in Windows 11 auszuschalten. Wählen Sie je nach Komfort und Berechtigungen:

  1. Systemsteuerung (grafisch, empfohlen für die meisten Nutzer)
  2. Registry (direkt, für erfahrene Anwender)
  3. Lokale Benutzer und Gruppen (über Kontenkonfiguration)

Hinweis: Sie benötigen ein Administratorkonto, um alle Schritte auszuführen. Starten Sie nach jeder Methode den PC neu, damit die Änderungen wirksam werden.

1. Via Systemsteuerung (empfohlen)

  1. Drücken Sie Windows + S, um das Suchmenü zu öffnen.
  2. Geben Sie Systemsteuerung ein und wählen Sie das Ergebnis aus.

Systemsteuerung öffnen, um passwortgeschützte Freigabe in Windows 11 auszuschalten

  1. Wählen Sie Netzwerk und Internet.

Netzwerk und Internet

  1. Klicken Sie auf Netzwerk- und Freigabecenter.

Netzwerk- und Freigabecenter

  1. Wählen Sie links den Link Erweiterte Freigabeeinstellungen ändern.

Erweiterte Freigabeeinstellungen ändern

  1. Klappen Sie den Abschnitt Alle Netzwerke auf, um die Einstellung zur passwortgeschützten Freigabe zu sehen.

Alle Netzwerke

  1. Wählen Sie Passwortgeschützte Freigabe deaktivieren und klicken Sie unten auf Änderungen speichern.

Passwortgeschützte Freigabe deaktivieren in Windows 11

  1. Starten Sie den Rechner neu.

Kurzkommentar: Die Systemsteuerung ist die sicherste und einfachste Methode für Heimanwender.

2. Via Registry (für Fortgeschrittene)

Wichtig: Änderungen an der Registry können Probleme verursachen. Erstellen Sie vorher einen Wiederherstellungspunkt oder exportieren Sie die betreffenden Schlüssel.

  1. Drücken Sie Windows + R, um Ausführen zu öffnen.
  2. Geben Sie regedit ein und drücken Sie Enter, um den Registrierungseditor zu starten.

Registrierungseditor starten, um passwortgeschützte Freigabe in Windows 11 zu deaktivieren

  1. Bestätigen Sie die Benutzerkontensteuerung (UAC), falls sie erscheint.
  2. Navigieren Sie zum Schlüssel:
HKEY_LOCAL_MACHINE\SYSTEM\CurrentControlSet\Control\Lsa

Suchen Sie den REG_DWORD-Eintrag everyoneincludeanonymous und setzen Sie den Wert auf 1.

Registry-Pfad: Lsa

  1. Navigieren Sie anschließend zu:
HKEY_LOCAL_MACHINE\SYSTEM\CurrentControlSet\Services\LanmanServer\Parameters

Setzen Sie den REG_DWORD-Eintrag restrictnullsessaccess auf 0.

Registry: LanmanServer Parameters

  1. Schließen Sie den Registrierungseditor und starten Sie den Computer neu.

Anmerkung: Die Registrierungsmethode erzwingt weniger strikte anonyme Zugriffe. Prüfen Sie nach dem Neustart, ob Freigaben wie gewünscht erreichbar sind.

3. Via Lokale Benutzer und Gruppen

  1. Drücken Sie Windows + R, um Ausführen zu öffnen.
  2. Geben Sie lusrmgr.msc ein und drücken Sie Enter, um Lokale Benutzer und Gruppen zu öffnen.

Lokale Benutzer und Gruppen öffnen

  1. Wählen Sie in der Liste die Gruppe Benutzer (Users) aus.

Benutzer auswählen, um passwortgeschützte Freigabe in Windows 11 zu deaktivieren

  1. Rechtsklicken Sie auf das Gastkonto (Guest) und öffnen Sie Eigenschaften.

Gastkonto-Eigenschaften öffnen

  1. Aktivieren Sie die Option Kennwort läuft nie ab (Password never expires) und deaktivieren Sie andere Einschränkungen, dann OK.

Kennwort läuft nie ab aktivieren, um passwortgeschützte Freigabe zu umgehen

  1. Starten Sie den Rechner neu.

Hinweis: Diese Methode macht das Gastkonto nutzbar, sodass einfache Anmeldungen möglich sind. Seien Sie vorsichtig: Ein dauerhaftes, ungeschütztes Konto erhöht das Risiko von Missbrauch.

Was tun, wenn die Einstellung nicht übernommen wird?

Wenn sich die passwortgeschützte Freigabe nicht deaktivieren lässt, prüfen Sie:

  • Sind Sie wirklich als Administrator angemeldet?
  • Werden Gruppenrichtlinien (Domain) angewendet, die die Einstellung überschreiben?
  • Ist der Dienst Server (LanmanServer) gestartet?
  • Wurden nach Registry‑Änderungen alle erforderlichen Dienste neu gestartet bzw. der Rechner neu gestartet?

Troubleshooting‑Schritte (Runbook):

  1. Prüfen Sie Dienste.msc → Server (Status: Gestartet). Falls gestoppt, starten.
  2. Führen Sie gpresult /h gp-report.html in einer administrativen PowerShell aus, um Richtlinien zu prüfen.
  3. Bei Registry‑Fehlern: prüfen Sie die Berechtigungen des Schlüssels und stellen Sie ein Backup wieder her.
  4. Test: Verbinden Sie sich von einem anderen Gerät im selben Netzwerk per \\Freigabename.

Sicherheitsrisiken und Empfehlungen

Deaktivieren der passwortgeschützten Freigabe erweitert die Angriffsfläche:

  • Jeder im Netzwerk kann freigegebene Ressourcen lesen/ändern.
  • Schadsoftware auf einem anderen Gerät kann leichter Dateien erreichen.
  • In gemischten (Firmen/Gast) Netzwerken besteht erhöhtes Datenabflussrisiko.

Empfehlungen zur Risikominderung:

  • Deaktivieren Sie die Einstellung nur in vertrauenswürdigen Heimnetzwerken.
  • Nutzen Sie separate Gast‑WLANs, wenn fremde Geräte verbunden werden.
  • Beschränken Sie Freigaben auf spezifische Ordner mit möglichst geringen Berechtigungen.
  • Überwachen Sie Freigaben und führen Sie regelmäßig Backups durch.

Entscheidungshilfe: Mini‑Methodik

  1. Identifizieren Sie die freizugebenden Ressourcen und ihren Schutzbedarf.
  2. Prüfen Sie, ob temporärer Zugriff ausreicht (Freigabe nach Bedarf aktivieren).
  3. Wählen Sie die passende Methode (Systemsteuerung für Einfachheit, Registry für Automation).
  4. Dokumentieren Sie die Änderung und planen Sie ein Rollback (Wiederherstellungspunkt).

Rollback & Wiederherstellung

  • Systemsteuerung: Aktivieren Sie im selben Dialog die passwortgeschützte Freigabe wieder.
  • Registry: Setzen Sie die geänderten REG_DWORD‑Werte auf ihren ursprünglichen Zustand (everyoneincludeanonymous = 0, restrictnullsessaccess = 1) und Neustart.
  • Lokale Benutzer: Setzen Sie Gastkonto‑Einstellungen zurück und deaktivieren Sie das Konto bei Bedarf.

Rollenbezogene Checkliste

Für Heimanwender:

  • Nur in vertrauenswürdiger Umgebung deaktivieren.
  • Freigaben auf konkrete Ordner beschränken.
  • Backup anlegen.

Für IT‑Administratoren:

  • Gruppenrichtlinien prüfen.
  • Änderungen dokumentieren und auditen.
  • Alternativ SMB‑Freigaben mit NTFS‑Berechtigungen und ACLs steuern.

Für Support/Helpdesk:

  • Prüfen, ob der Nutzer Administratorrechte hat.
  • Logfiles und Services prüfen (Server/LanmanServer).

Kurzes Glossar (1 Zeile je Begriff)

  • SMB: Protokoll für Windows‑Dateifreigaben.
  • LanmanServer: Windows‑Dienst, der Freigaben bereitstellt.
  • UAC: Benutzerkontensteuerung, fordert Bestätigung bei systemkritischen Aktionen.

Wann diese Änderungen nicht helfen (Gegenbeispiele)

  • Wenn eine Domäne Gruppenrichtlinien durchsetzt, wird lokale Änderung oft überschrieben.
  • Einige Sicherheitssoftware blockiert anonyme Netzwerkanfragen, sodass Deaktivieren der Windows‑Option keine Verbindung erlaubt.

Weitere Ressourcen und Alternativen

  • Verwenden Sie verschlüsselte Dateifreigaben oder VPN‑Verbindungen für entfernten Zugriff.
  • Cloud‑Freigaben (OneDrive, Nextcloud) bieten differenzierte Zugriffskontrollen und Auditlogs.

Fazit

Das Deaktivieren der passwortgeschützten Freigabe in Windows 11 ist schnell möglich — entweder über die Systemsteuerung, die Registry oder Lokale Benutzer und Gruppen. Entscheiden Sie anhand der Sensibilität Ihrer Daten und der Netzwerkumgebung. Sichern Sie vor Änderungen wichtige Daten und dokumentieren Sie alle Schritte.

Wichtig: In Unternehmensnetzwerken sollten Änderungen nur nach Abstimmung mit der IT‑Sicherheit erfolgen.

Teilen Sie in den Kommentaren, welche Methode Sie gewählt haben und warum.


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Redaktion

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